Samstag, 17. Dezember 2011

Rückwürgend betrachtet


Liebe Leserinnen und Leser,
können Sie es auch immer kaum fassen, dass wieder ein Jahr vorbei ist? Und dann auch noch ein solches. Was ist nicht wieder alles gechehen, über das man sich zu recht aufregen und meckern konnte - ich habs ja am Anfang geschrieben. Kriege, Katastrophen, Kleinlichkeiten, Klüngel, so möchte ich es mal zusammenfassen. Klüngel kommt zum Schluß weil die aktuelle Windschlüpferei unseres Herrn Bundespräsidenten Christian Wulff und sein 500.000 Euro Kredit, den er vor einigen Jahren von einem privaten Unternehmerpaar zinsgünstig erhalten hatte derzeit die Pressemeldungen beherrscht.

Nicht dass ich Wulff kein Privatleben mit von mir aus auch günstigen Zinsen zum Hauskauf gönne - aber die derzeitige Winderei unseres „Bundeskermit“ zu den Hintergründen dieses Kredits, den er natürlich von der Unternehmergattin erhalten und deshalb keinerlei Geschäftsbe-ziehung zu ihrem Mann bestanden habe, ist mal wieder so typisch politisch glitschig, dass er vermutlich darauf noch ausrutschen könnte. Weshalb wohl suchen Reichens&Co immer die Nähe zu einflußreichen Politikern? Nicht etwa, weil sie sich selbst damit Einfluß und Vorteile verschaffen wollen, etwa in dem sie besagte Politiker auf Auslandsreisen begleiten, wie eben im Fall Wulff geschehen. Aber das Eine hat natürlich nichts mit dem Anderen zu tun, nein.

Ich kann mir auch lebhaft vorstellen, wie das mit der Kreditvergabe abging: „Hier hamse ma ne halbe Million Euronen. Aber fühlen se sich ja nich verpflichtet, da auch ma wat für uns zu tun, nö nö“. So oder ähnlich muss es wohl gewesen sein, liebe Leserinnen und Leser.

Diese und ähnliche Begebenheiten des nun vergangenen Jahres kann man durchaus als rückwürgende Betrachtung ob der vielen Dinge, die da schief laufen, bezeichnen. Allein, mir fehlt schon wieder der Glaube, dass sich das im nächsten Jahr ändern wird. Aber auch schön, dann kann nämlich weitergemeckert werden.

Ich wünsche Ihnen trotz allem ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr - und meckern Sie weiter mit!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Samstag, 26. November 2011

Von Gesetzlosen und Autopäpsten


Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie eigentlich eine Ahnung davon, wie schrecklich langweilig das Leben in der EU-Kommission ist? Können Sie Sich auch nur im Geringsten ausmalen, wie schwer es die völlig unterbezahlten – ja am Hungertuche nagenden – sich nach vernünftiger Beschäftigung sehnenden Beamten dort haben? Nein? Na dann hören Sie mal zu, über was die sich unterhalten:

„Es ist so laaaangweiliiiig, nichts zu tun.“
„Genau, alles läuft in Europa so super. Nichts los, die Menschen sind total zufrieden mit uns und unserer Politik. Mann, ist das öde hier.“
„Ja, alles ist super toll. Wir sind toll, die Banken sind toll, unser Finanz- und unser Wirtschaftssystem ist toll. Was sollen wir denn nun noch machen?“
Plötzlich kommt dem EU Binnenmarktkommissar Michel Barnier eine Idee: „Klagen wir doch endlich mal wieder gegen das VW Gesetz in Deutschland“, sagt er.
„Etwa das, welches die rund 500.000 Arbeitnehmer vor feindlicher Übernahme schützt?“, fragt Jose’ Manuel Barroso, der Chef der Kommission und sein Gesicht hellt sich auf.
„Ja, genau das, welches aber den freien Kapitalverkehr behindert. Denn der muss doch geschützt werden – der funktioniert doch so gut bei uns in Europa und tut den Menschen so gut... also zumindest einigen“, antwortet Barnier.
„Au ja, das machen wir“, rufen alle in der EU-Kommission erfreut und schon geht es los.
Endlich haben sie wieder eine sinnvolle Aufgabe und können Gutes tun für die Menschen.

Ja, liebe Leserinnen und Leser, so schnell kann sich das Blatt wenden und unsere neoliberalen Freunde wissen endlich wieder, wofür es sich lohnt zu leben. Und weil auch andere wichtige Persönlichkeiten etwas davon haben wollen, melden sie sich ebenfalls zu Wort. Der selbsternannte „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen z.B. Googlen Sie den mal, das ist der Typ, der aussieht wie der Fehlguss eines Legomännchens. Der glaubt, zu jedem Thema, das sich mit VW beschäftigt, etwas sagen zu müssen. „Das erfolgreiche Unternehmen Volkswagen muss endlich das wettbewerbshemmende VW Gesetz loswerden“, sülzte seine Autoheiligkeit jüngst im Radio, wobei er seinen eigenen Widerspruch offensichtlich überhaupt nicht bemerkt hat.

Als Meckerator frage ich mich andauernd, ob all diese Leute eigentlich nicht genügend zu tun haben, um auf solch schwachsinnige Ideen zu kommen und dafür auch noch Geld – und zwar unser Steuergeld – zu erhalten. Ich wüsste da ein paar Beschäftigungsformen für Barroso, Barnier, Dudenhöffer &Co. aber die darf ich hier nicht öffentlich äußern, denn die haben etwas mit Kanalisation und Fäkalien zu tun, das will ich hier natürlich nicht schreiben.

Herzlichst
Ihr Meckerator

Montag, 7. November 2011

Beamtenmentalität


Liebe Leserinnen und Leser,

kennen Sie eigentlich Martin Kannegießer? Nein? Das ist der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall und somit einer der verbalen Vorturner der Riege der Unternehmer aus dem Bereich Metall und Elektroindustrie. Und als solcher befindet sich Kannegießer gerade in einer Auseinandersetzung mit der IG Metall – nämlich einer Tarifrunde. Und wie das so ist in einer Tarifrunde, wird mal wieder von den Arbeitgebern kräftig auf die ideologische Pauke gehauen (wahlweise auch auf die Tränendrüse gedrückt).

Der gleiche Herr Kannegießer nämlich, der seit einiger Zeit mit dem Pathos der Verzweifelung den Facharbeitermangel beklagt und bittere Tränen darüber verliert, dass es immer weniger junge Leute im ausbildungsfähigem Alter gibt und überhaupt der demographische Wandel wie weiland die Pestilenz durch das Land hindurchwütet, stellt sich mit aller ihm zur Verfügung stehenden Unvernunft gegen eine logische Konsequenz seiner Klage: die feste Übernahme von jungen Menschen nach ihrer Ausbildung.

Das wäre doch „die frühzeitige Verbeamtung“ hat er in der Presse verlautbaren lassen, nachdem die Gewerkschaft die feste Übernahme in ihre Tarifforderung mit einbezog. Wenn ich als Meckerator mal kurz übersetzen darf: Herr Kannegießer gibt damit seine Meinung kund, dass es eine unverschämte und weitaus überzogene Forderung wäre, jungen Menschen eine halbwegs sichere Perspektive für die Zukunft zu bieten und dafür zu sorgen, dass sie eben nicht nach einer anstrengenden Ausbildung in die Leiharbeit oder die Arbeitslosigkeit abgeschoben werden. Gleichzeitig plärrt er wie gesagt weiter darüber, dass es nicht mehr genügend gut ausgebildete Menschen gibt – vielleicht müsste ihm mal jemand klarmachen, dass diese eben nicht auf Bäumen wachsen und auch nicht aus Lehm geformt werden. Das Eine zu beklagen und das Andere nicht zu tun ist wie, sich jeden Tag ein Stück vom Arm abzuschneiden und dann festzustellen, dass das wehtut.

Ich wünsche dem Mann jedenfalls, dass er bei der nächsten Beantragung von Subventionen eines Betriebes aus seinem Verantwortungsbereich auf einen so richtig schön sturen und auf Paragraphen reitenden Beamten aus Brüssel trifft, der ihn zum Wahnsinn treibt – das hat er sich verdient!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Quote vadis


Liebe Leserinnen und Leser,
sind Sie für oder gegen Quoten? Ich meine die für Frauen in Führungspositionen. Eine derartige Diskussion leisteten sich jüngst die beiden weiblichen Berufsnegativbeispiele, Familienministerin Kristina Schröder und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, mit den Vorständen der deutschen Dax-Konzerne in dem sie untertänigst und voller Demut ankündigten, vielleicht und eventuell eine gesetzliche Regelung zur Förderung eben dieser Frauenquote in Führungspositionen ins Auge fassen.

Und was kam dabei heraus? Rüüchtüüch, wie immer nur eine nicht einklagbare „freiwillige Selbstverpflichtung“ der Konzerne, den Frauenanteil in den entsprechenden Managementetagen bis ins Jahr „Hastenichgesehen“ auf „Weißderdraht“ Prozent anzuheben – aber bitte nicht in den obersten Vorständen, so weit reicht das Verständnis für Gleichberechtigung dann doch noch nicht, wäre ja noch schöner.

Ich höre auch schon wieder die patriarchalischen Weltbewahrer und verkappten Konservenmuttis rufen, dass es ja auch nicht die Quote sein darf, die den Frauen zur Führungsposition zu verhelfen hat, sondern nur Leistung zählen sollte. Genau, weil das ja auch in jedem Fall bei den Männern immer die Vorraussetzung für Führungspositionen ist – niemals Nasenpolitik oder Postengeklüngel, das gibt es überhaupt nicht bei Männern. Und der Papst wird übrigens nächste Woche zum Buddhismus konvertieren...

Jedenfalls haben es die Konzerne mit ihrer ach so selbstlosen Freiwilligkeit wieder mal geschafft, damit ein Gesetz zu verhindern. Ich persönlich fordere die Bundesregierung übrigens auf, sofort alle Geschwindigkeitsbegrenzungen für mich aufzuheben, weil ich die bis zum Jahr 2020 freiwillig zu etwa 35% einhalten werde. In ähnlicher Qualität haben sich Schröder und von der Leyen nämlich von den Konzernmanagern über den Tisch ziehen lassen.

Der Meckerator kann deshalb nur allen Frauen raten: Occupy the Vorstandsetagen!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Gewissensgebisse


Liebe Leserinnen und Leser,

haben sie auch so mitgelitten mit den letzten aufrechten Parlamentariern, den Rittern des Anstandes, den Volkstribunen der Glaubwürdigkeit – wie etwa Wolfgang Bosbach von der CDU, der auf geradezu passionische Art und Weise die Last seiner Standhaftigkeit bei der Ablehnung des Euro-Rettungsfonds über alle Medien (er)getragen hat? Ausgerechnet die personifizierte Hofschranze Ronald Profalla, Kanzleramtsminister und Parteikollege von Bosbach hat ihn zudem aufs Übelste beleidigt („Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen…“), was natürlich nur rein zufällig auch an die Medien verbreitet wurde.

Trotzdem ist er wie gesagt standhaft geblieben, der aufrechte Recke Bosbach und folgte seinem Gewissen. Sehr löblich und schön, das alles. Ich habe da als Meckerator nur noch eine kleine Anfrage an ihn und seine Kollegen: weshalb hat sich dieses Gewissen eigentlich nicht auch geregt, als es um die faktische Rentenkürzung durch die Anhebung des Rentenalters auf 67 ging? Oder bei der Streichung des Wohngeldes für Arbeitslose, oder bei der Entscheidung, junge Menschen in einen aussichtslosen Krieg nach Afghanistan zu schicken, oder bei den Waffenlieferungen an Saudi-Arabien, oder als die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke gegen den Willen der Mehrheit des Volkes beschlossen wurde, oder bei den Steuersenkungen für Hotelbesitzer, oder bei der Ausweitung der Leiharbeit, oder bei der Abschaffung der paritätischen Finanzierung der Sozialkassen durch Arbeitgeber und –Nehmer, oder bei der Tatsache, dass in Deutschland über zwei Millionen Kinder am Rand der Armutsgrenze leben, oder bei der Einführung der Kopfpauschale oder, oder, oder…?

Wie kann es sein, dass sich besagtes Gewissen zwar bei der geplanten Rettung von in Not geratenen EU-Ländern regt, nicht aber bei den vielen sozialen und politischen Mißständen hier im Land? Der Meckerator meint: Bääähhh zu so viel Heuchelei und zum Markt getragener Scheinheiligkeit. Eure Gewissensgebisse sind haltlos und vollkommen schief!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Freitag, 9. September 2011

Unzulässig!


Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie auch darüber gelesen, wie Rainer Brüderle, Deutschlands bekanntester Holzfaßfetischist und Ex-Wirtschaftsminister aber aktueller Wirtshauskenner, es bei der jüngsten Bundestagsdebatte den politischen Gegnern der Opposition mal so richtig gezeigt hat? Na, der ist aber aus sich herausgekommen und hat SPD-Chef Sigmar Gabriel als "Sirtaki Siggi" bezeichnet, der alte Schwerenöter, der.

Nicht dass ich darüber empört wäre, wenn sich die Damen und Herren im hohen Hause gegenseitig auf dem Niveau einer sich zankenden Kindergartengruppe beleidigen - oder im Speziellen, dass jemand das politische Michelinmännchen aus Goslar aufs Korn nimmt. Aber der Grund, weshalb die schwäbische Weinkaraffe den SPD Politiker Gabriel so nannte, nämlich dass dieser "unzuverlässig wie die Griechen" sei, weckt mal wieder alle Meckerator-Gene in mir.

Wie, frage ich mich, kommt eine abgehalfterte, personifizierte Sprechblase, wie Rainer Brüderle von der noch viel mehr heruntergewirtschafteten Spaßbesserverdienerpartei FDP eigentlich dazu, ein ganzes Volk zu beleidigen und als unzuverlässig zu bezeichnen? Hat er wieder am Wochenende zuvor zu viele Weinproben durchgeführt und ein altes Redemanuskript der NPD unter den Stühlen des Bundestages gefunden, nachdem er auf allen Vieren in den Saal gekrochen war?

Oder meint uns Rainerle vielleicht die Weigerung der Griechen, sich dem "Spar"paketediktat von Merkel&Co. vollkommen zu unterwerfen, um die Binnenwirtschaft in ihrem Land nicht total zu vernichten? Wenn das so ist,dann steckt nicht nur besoffene Dämlichkeit dahinter, sondern die alte neoliberale Idiologie von Brüderles Pünktchenpartei - und die ist nicht unzuverlässig, sondern im höchsten Maß unzulässig!

Der Meckerator meint: ab zurück ins Weinfaß damit, zur möglichst langen Lagerung.

Herzlichst
Ihr Meckerator

Donnerstag, 25. August 2011

Ach was?

Liebe Leserinnen und Leser,
ganz selten gibt es Menschen, die man als Institutionen bezeichnen könnte und die sich angenehm vom Zeitgeist abgrenzen, obwohl sie prominent sind. Einer dieser Menschen ist jetzt leider gestorben: Loriot, der große Humorist, Zeichner und Schauspieler. Dieser Mann hat mit seinem Humor und seiner Ironie, an die ich als Meckerator nicht in hundert Jahren herankomme, regelrechten Kult geschaffen.

Es gibt fast niemanden, der nicht mindestens ein Zitat aus den Sketchen aufsagen kann. Doch woran liegt das eigentlich, dass diese Sketche noch immer gern gesehen werden, obwohl sie teilweise über 35 Jahre alt sind und so gar nichts mehr mit dem heutigen, Brechreiz erzeugenden Krawall-Fernsehhumor a’ la Cindy aus Marzahn, Quatsch Comedy Club etc. zu tun haben, dessen Niveau sich etwa 10 Meter unterhalb der Grasnarbe befindet?

Hat es was damit zu tun, dass Loriot bereits damals die typischen leeren Politikerfloskeln („Im liberalen Sinne bedeutet liberal nicht nur liberal“) entlarvte? Oder er darstellte, wie schnell aus den aufgesetzten höflichen Umgangsformen der spießigen Gesellschaft schnell vulgäre Verbalattacken („Jodelschnepfe, Winselstute“) werden können. Oder schlicht die Tatsache, dass er sich selbst und seine manchmal übertriebene Perfektionssucht mit dem etliche Male hin und hertransportierten Klavier der Mutter aus Massachusetts auf die Schippe nahm.

Vielleicht ist es auch einfach nur deshalb so, weil wir uns selbst in den Figuren und den alltäglichen abstrusen Situationen wiedererkennen. Wer hat es nicht schon erlebt, dass einem jemand seine ganze elendig langweilige Lebensgeschichte erzählt, während dieser Jemand Streichhölzer sucht und einfach nicht fündig wird. Wer hat sich nicht schon der Tücke des Objektes ausgesetzt gefühlt und eine Roulade mit endloser Schnur ausgewickelt oder versucht ein Gespräch anzufangen und ist dabei völlig ignoriert worden. Kurz, Loriot war ein Mensch mit Beobachtungsgabe, der uns den Spiegel vor das Gesicht gehalten und dabei immer etwas zum Schlapplachen entdeckt hat. Er wird uns fehlen und deshalb rufen wir ihm zum Abschied ein banales und desinteressiertes „Ach was?“ zu.

Herzlichst
Ihr Meckerator

Donnerstag, 4. August 2011

Yes, we can...


Liebe Leserinnen und Leser,
endlich ist sie abgewehrt, die Schuldenfalle der USA, die uns alle in den Abgrund gerissen hätte, wenn man denn den Auguren der Wirtschaftspresse glaubt. Die beiden herrschenden Parteien Republikaner und Demokraten haben sich „um fünf vor 12“ nach einer monatelangen Schlammschlacht und Zitterpartie doch noch geeinigt, hieß es.

Doch um was ging es da eigentlich? Hat man endlich den Weltfrieden besiegelt, den Hunger endgültig beseitigt, den Klimawandel verhindert oder – noch wichtiger – gar „Deutschland sucht den Superstar“ verboten? Nein, liebe Leserinnen und Leser, man hat die Schuldengrenze nach oben gedreht. Die USA dürfen weitere Kredite aufneh-men, die sie höchstwahrscheinlich niemals zurückzahlen können – genau wie in Griechenland, nur viel viel schlimmer. Es geht um einige Billiönchen Dollar, das sind einige Billiönchen Euro, so genau will das eigentlich gar keiner wissen. Aber jetzt kann Präsident Obama wieder sagen: „Yes, we can – weiter Schulden machen!“

Die Ursache dieser Misere ist seit Jahren ein vollkommen überzogener Haushalt mit einem wachsenden Militäretat, damit der Weltpolizist USA weiterhin überall drauf-hauen kann, wo es ihm gerade richtig erscheint. Im Gegensatz dazu gibt es im Land der grenzenlosen Unmöglichkeiten jedoch nicht genügend Einnahmen durch Steuern, weil viele nicht genug verdienen, um ausreichend zu zahlen und einige wenige nicht ausreichend zahlen, obwohl sie gut verdienen. Aber Letztgenannte haben ja auch eine besondere Schutzmacht bei den konservativen Republikanern hinter sich: die sogenannte Tea Party Gruppe – mit solch strahlenden, geistigen Führungsidolen wie Sarah Palin, die ohne Navigationsgerät nicht einmal in ihr Badezimmer finden würde – geschweige denn, dass sie die Auswirkungen ihrer Politik auch nur im Geringsten verstünde.

Die Anhebung der Schulden wird nun also durch Sparmaßnahmen bei den ohnehin lächerlichen Sozialleistungen finanziert, jedoch nicht mit Steuererhebungen bei den reichen Amerikanern – kommt einem irgendwie alles bekannt vor, nicht wahr? Und wie ist nun die Reaktion z.B. bei unserer Kanzlerin – also die, welche den Griechen zuerst vorwarf, sie würden zu lange Urlaub machen und zu wenig arbeiten? Hat sie die Amerikaner nun auch so gescholten? Nö, brauchte sie ja auch nicht, denn die kommen von ganz allein auf das Rezept, auf das offensichtlich alle Regierungen in der Krise noch immer setzen: „Wenn jemand keine Luft mehr bekommt, dann nimm einen Strick und würg ihn ordentlich, dann wird es bestimmt besser“.
Herzlichst
Ihr Meckerator

Montag, 25. Juli 2011

Sprachlos


Liebe Leserinnen und Leser,
Hungersnot in Afrika, rechter Terrorwahnsinn in Norwegen, Erdbeben und Atomkatastrophe in Japan, drohender Finanzkollaps in den USA und Europa, Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche, Unterdrückung, Folter, Mord und Totschlag im Rest der Welt... sie merken schon, ich möchte sie etwas aufmuntern und gute Laune verbreiten.

Doch im Ernst, all diese Themen sind nicht gerade geeignet, sich ihnen satirisch zu nähern, obwohl es immer heißt: Satire darf alles. Doch derzeit ist man selbst als hauptamtlicher Meckerator angesichts der täglichen furchtbaren Meldungen fast sprachlos. Und das zu einer Jahreszeit, in der ansonsten in den Zeitungen immer über außerirdische Kornkreisjunkys und die Menstruationsprobleme von Nessie geschrieben wird.

Aber freuen wir uns doch lieber auf die allabendlichen Polit-Talkshows, in denen die beschriebenen Dinge dann endlich von Experten aufgearbeitet und uns erklärt werden. Freuen wir uns auf Peter Scholl-Latur, der immer so aussieht, als sei er gerade einem gefüllten 18-jährigen Whiskeyfass entstiegen, um uns seine Ansichten über den Terror, den Islam und seine Socken darzustellen. Freuen wir uns auf die beiden dauerreanimierten Sprechkonserven der CDU, Norbert Blüm und Heiner Geisler, die zu allem etwas zu sagen haben, ob nun Rente, Sozialpolitik, Finanzmarkt oder der jüngste Facebookeintrag von Erna Piepenbrink aus Kleinbuxtehude. Oder auf Hans-Werner Sinn, dem neoliberalen Heckenschützenprofessor aus dem IFO-Institut München mit dem Meister Nadelöhr-Bart, der solch schöne Sätze sagt wie: „Die Arbeitnehmer ziehen es vor, sich in die soziale Hängematte zu legen, anstatt sich der Konkurrenz der Billiglöhner zu stellen“.

Toll ist es auch immer wieder, die ganzen Wachsfiguren aus dem Gruselkabinett der Politik, wie etwa Horst Seehofer, Peer Steinbrück, Joschka Fischer und ab und zu sogar Gerhard Schröder – oder ganz schlimm – Helmut Kohl wiederzusehen und zu den neusten tagesaktuellen Problemen etwas sagen zu hören, zu denen sie genau so viele Antworten haben, wie früher: nämlich gar keine! Aber in der „tiefen Betroffenheit“, der „großen Empörung“, dem „Mitgefühl mit den Opfern“, der Erkenntnis, „dass jetzt endlich gehandelt werden muss“ und weiteren derartigen Floskeln sind sie alle stets bewandert. Und wenn dann die Schlagzeilen der Katastrophe, des Anschlags, des Aufstandes etc. nach einiger Zeit aus den Medien verschwinden, dann wird wieder weitergemacht, wie bisher. Dann werden wieder neue Atomkraftwerke gebaut, Öl in Schiffsruinen über den Erdball transportiert, der Sozialstaat weiter zerstört, „nützliche“ Diktaturen hofiert, Waffen in alle Welt verkauft, die Meere ausgeplündert, überhöhte Renditeziele ausgegeben, Nahrungsmittel verseucht, der Regenwald gerodet, Sparorgien angezettelt und geschwafelt und geschwafelt und geschwafelt...

Ich bin sprachlos!
Herzlichst,
Ihr Meckerator

Samstag, 18. Juni 2011

Syrtaki


Liebe Leserinnen und Leser,
freuen Sie Sich auch so sehr über uns Angie und Frankreichs Nicolas Sackgesicht, die in der Griechenlandfrage so schöne Einigkeit demonstrieren? Es wird ja auch mal Zeit, dass endlich jemand durchgreift und denjenigen Ländern den wahren Weg aufzeigt, die sich in der Schuldenkrise befinden. Diese faulen Griechen zum Beispiel. Unterstützt von BILD, dem „Fachmagazin für angewandte Massenverblödung und –Beeinflussung“ wird die ganze Zeit schon darauf hingewiesen, dass die nur unser Geld haben wollen. Machen seit Jahrzehnten nichts anderes, als den ganzen Tag nur Syrtaki tanzen, faul in der Sonne herumliegen und Gyros futtern – kennt man doch aus dem eigenen Kretaurlaub!

Und weil die nicht so fleißig wie wir Deutschen sind... OK, wie wir arbeitenden Deutschen, denn die Arbeitslosen bei uns sind ja auch alle nur faul und leben über ihre Verhältnisse... also, weil das so ist, brauchen die jetzt die Milliarden, die sie wahrscheinlich direkt auf Konto überwiesen bekommen (jeder einzelne Grieche nämlich!). Und da kommen Angie und Sackgesicht und fordern endlich von den Griechen, dass sie gefälligst ein knallhartes Sparkonzept bei sich einrichten, welches bei genau denen ansetzt, die schuld an der Schuldenkrise sind: die Rentner, die Arbeitnehmer und die Sozialhilfeempfänger. Zudem soll Griechenland seinen Staatsbesitz verkaufen, weil Privatisierung schon immer und überall erfolgreich gewesen ist und geholfen hat, wie man bei uns am Beispiel Post, Telekom, Energieversorgung etc. sehen kann – ist doch alles viel besser und billiger geworden, nicht wahr?

Wie bitte? Sie meinen, ganz so ist das gar nicht und die Milliarden bekommen eigentlich die Banken, weil die Zinsen in zweistelliger Höhe nehmen, obwohl sie selbst das Geld von der Europäischen Zentralbank für nur einen Prozentpunkt erhalten? Sie wollen angeblich auch wissen, dass diese Banken ganz zufällig in Deutschland und Frankreich sitzen und dass eine demokratisch überhaupt nicht legitimierte Ratingagentur aus den USA mit Namen „Standard& Poors“ die Kreditwürdigkeit von Griechenland und anderen europäischen Staaten herabsetzt, wie sie gerade lustig ist und deren Besitzer wiederum ganz zufällig auch Besitzer von Banken sind, die von den dann fälligen höheren Zinsen profitieren? Und Sie meinen auch, das dieser ganze Schmu nur wieder einigen wenigen Leuten zugute kommt, die tat-sächlich über unsere Verhältnisse leben und sich demnächst wahrscheinlich griechische Inseln kaufen, auf denen sie dann ungestört Syrtaki tanzen können? Jetzt hören Sie aber auf – denn genau so ist es!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Mittwoch, 4. Mai 2011

Nicht echt!


Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie auch manchmal den Eindruck, eine riesengroße Verschwörung sei im Gange? Eine Verschwörung, in der Kunstfiguren eine Rolle spielen, die in Wahrheit gar nicht richtig existieren, die man aber hervorragend dafür nutzen kann, um sie als Schreckgespenst und Begründung für strengere Gesetze darzustellen?
Osama Bin Laden galt für mich bisher immer als so eine Kunstfigur, die meiner Meinung nach gar nicht wirklich lebte, sondern nur das Produkt amerikanischer Geheimdienste war, welches sie gern auch an andere Regierungen gegen Leihgebühr vermieteten. Zum Beispiel an Deutschland, um sogenannte Anti-Terrorgesetze durchzudrücken. Man malte den bärtigen Bösewicht mit Tarnanzug, der aussah wie eine Mischung aus Baghwan und Peter Lustig an die Wand und schon versetzte man die Menschen hier im Land in Furcht und Schrecken… und konnte alle Grundrechte in Frage stellen, ohne Widerspruch zu fürchten.

Doch jetzt hat eine Eliteabteilung aus dem Ramboland den Terrorchef (das ist auch so ein lustiges Wort) erschossen. Und nun? Nun, liebe Leserinnen und Leser wird mir als Meckerator klar, daß ich die ganze Zeit falsch gelegen habe. Die wahre Kunstfigur lebt in diesem Land und sitzt auf dem Stuhl des Regierungschefs der Bundesrepublik. Angela Merkel, die Mundwinkelakrobatin aus der Uckermark ist es! Ich habe mir die vier Knöpfe ihrer Kostüme mal genauer angeschaut – und dabei habe ich es entdeckt. „Ein/Aus“, „Play“, „Vorlauf“ und „Dämliches Gequatsche“ steht auf diesen Funktionsknöpfen. Vor allem der letzte wird offensichtlich andauernd gedrückt, anders ist ihr Ausspruch der Freude über die gezielte Tötung Bin Ladens nicht zu erklären. Wenn sie echt wäre, dann hätte eine derartige Meinungsäußerung der Bundeskanzlerin eines demokratischen Landes zur Folge, daß sie zurücktreten müßte… aber so.

Herzlichst
Ihr Meckerator

Mittwoch, 20. April 2011

Dr. hc (Hardcopy)


Liebe Leserinnen und Leser,

kennen Sie Frau Silvana Koch-Mehrin, Frau Dr. Silvana Koch-Mehrin? Nein, der Name sagt Ihnen nichts? Mit Sicherheit haben Sie die dazugehörige Dame bereits in irgendeiner Talk-Show gesehen - denn dort saß sie bereits schon immer, bevor die Fernsehmacher überhaupt mit der Sendung anfingen. Tja, dann war sie halt da und mußte irgendwie in die Show integriert werden, weil sie ja auch so attraktiv ist (dies ist das hauptsächliche Atribut, mit dem sie betitelt wird).

Was sie da dann so gesagt hat in den Talk-Shows? Genaues weiß man nicht und viel Bleibendes ist es bisher auch nicht gewesen. Schließlich hat sie auch nicht viel Zeit, die Europaabgeordnete und designierte stellvertretene Vorsitzende der FDP; allerdings hat sie diese Zeit offenbar auch nicht im Parlament, denn dort sieht man sie auch nicht allzu oft, nach allem, was man so hört. Und weil die Zeit überhaupt ein knappes Gut ist, hat Silvana Koch-Mehrin sich auch gleich bei ihrer Doktorarbeit so beeilt, daß sie große Teile davon gar nicht selbst verfaßt, sondern diese "geguttenbergt" hat, wie Kopieren jetzt auf Neudeutsch heißt.

Irgendwelche Finsterlinge haben dies im Netz recherchiert und wie beim guten alten Karl Theodor veröffentlicht, so was Gemeines! Dabei machte sich das "Dr." so gut auf den Wahlplakaten neben ihrem Namen.

Der Meckerator meint: wenn sie es doch so eilig hat, ganz schnell weg mit ihr!

Freitag, 25. März 2011

'S Wahrheitle


Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie etwa bisher auch immer gefordert, daß Politiker gefälligst die Wahrheit sagen sollen? Ja? Dann sind Sie also schuld daran, daß unser Bundeswirtschaftsminister - also der, wo denkt, daß er sich wie in einer Wirtschaft benehmen kann - sich mit der Wahrheit ins Abseits gebracht hat. Sprach uns Brüderle doch beim Bundesverband der Intriganten (BDI) diese Wahrheit offen aus, als er zugab, daß das dreimonatige Atommoratorium der Bundesregierung eigentlich nur zu Wahlkampfzwecken eingesetzt wurde. Und das hat er jetzt davon. Die böse Opposition stürzt sich mit Lust auf diese Worte und hält Merkel&Co. Wahlbetrug vor. Das geht doch wirklich zu weit!

Der Meckerator glaubt eher, daß der kleine Rainer inmitten all der mächtigen Wirtschaftsbosse, die ihn angesichts des Moratoriums ganz ganz böse angeguckt haben, Angst bekam und sich hinter der Aussage mit dem Wahlkampf versteckt hat, damit er nicht den Popo voll bekommt. Und statt dann wenigstens im Bundestag alles zu beichten, hat er wieder Angst vor den ganz ganz böse guckenden Oppositionspolitikern bekommen und hat alles auf ein falsches Protokoll geschoben, das irgend so ein dummer Schreiberling (ich war es nicht!) verfaßt hat.

Und was lernen wir daraus? Politiker sollen doch am besten wieder das machen, was sie meistens machen: Kappes erzählen, dann passiert wenigstens nichts - zumindest nicht, bis es herauskommt, daß sie die Wahrheit.... hm etwas gestaltet haben. Und wenn sie schon das sagen, was sie wirklich denken, dann doch bitte nicht im Wahlkampf. Nach drei Monaten, Rainerle, dann kannste wieder alles ausplaudern, dann macht das nichts mehr!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Dienstag, 15. März 2011


Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich wollte der Meckerator angesichts der schrecklichen Ereignisse in Japan diesmal absichtlich sprachlos bleiben - doch dann kamen sie: die Heuchler, die verlogenen Drescher der übelsten Betroffenheitsphrasen, die Neo-Atomkritiker, die gestern noch mit den vier großen Energiekonzernen Verträge über längere Laufzeiten abgeschlossen haben und den Umwelt-Laienschauspieler Röttgen am liebsten zum Teufel gewünscht hätten, weil er sich nicht ganz so deutlich von der Lobbytruppe hat einreihen lassen.

Da reicht es dem Meckerator dann doch und er muß sich auskotzen über Deutschlands Kostümträgerin Nr. 1, die nun plötzlich "tabulose Sicherheitsuntersuchungen" an den Kernkraftwerken umsetzen lassen will - ein fast so schönes Wortungetüm, wie einst Roland Kochs "brutalstmögliche Aufklärung". Ja wenn es darum geht, den eigenen politischen Arsch zu retten, dann sind sie halt kreativ, unsere parlamentarischen Eiterbeulen. Nun entdecken sie, daß das so oft von ihnen beschworene "Restrisiko" dann doch nicht so klein zu sein scheint und daß auch "westliche Standards" bei Atomkraftwerken keine Katastrophen verhindern können. Und schon wird wieder losgespeichelt und beschwichtigt und verdrängt.

Das Schlimmste an der ganzen Sache ist jedoch, daß man mit einem dreimonatigen "Moratorium" der mindestens 12-jährigen Laufzeitverlängerung (wie äußerst sinnvoll!) und der temporären Abschaltung der alten Schrottmeiler im Grunde nur erreichen will, irgendwie gut durch die anstehenden Landtagswahlen zu kommen und auf das Kurzzeitgedächtnis der Menschen setzt. In drei Monaten stehen die Meldungen über Japan doch wieder irgendwo auf Seite 9 ganz unten, dann kümmern keine Sau mehr die Aussagen und Schwüre von gestern... denkt ihr Politikbruchpiloten vielleicht. Aber wartet ab, die Leute haben ja den Meckerator und sind auch selbst nicht auf den Kopf gefallen - diesmal nicht mehr, Angie und Konsorten. Abschalten!!!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Samstag, 19. Februar 2011

Abgeschrieben


Liebe Leserinnen und Leser,

eigentlich wollte ich in diesem Halbjahr nichts mehr zum Geleckten sagen, aber die Ereignisse um Deutschlands schönsten Frauenzeitungsaristokraten, der nebenberuflich auch noch Bundesverteidigungsminister ist, überschlagen sich sozusagen doppelt und dreifach, so daß ich als – ebenfalls nebenberuflicher – Meckerator einfach nicht an ihm vorbeikomme.

Der Druck erhöht sich auf den Minister, habe ich heute wieder gelesen. Dieser Druck geruht seiner gegelten Schnuckeligkeit langsam aber sicher zu viel zu werden. Aber nicht etwa weil jüngst schon wieder drei deutsche Soldaten in Afghanistan getötet wurden, nein. Auch nicht aufgrund seiner Aussage, daß der Milliarden teure Eurofighter an Indien verkauft werden müsse, weil es dort einen „Markt“ gäbe (was ist eigentlich ein Markt für Kampfflugzeuge?), den Deutschland auf keinen Fall versäumen dürfe. Nein, das alles interessiert heutzutage keine Sau mehr. Es ist doch längst kein Skandal mehr, daß man weiterhin junge Menschen an den Hindukusch schickt und dort deren Leben riskiert – alles natürlich nur wegen der Sicherheit Deutschlands, nicht etwa aufgrund der Tatsache, daß man Handelswege für Rohstoffe sichern möchte, für die das eine oder andere Opfer eben mal erbracht werden muß.

Es besteht auch keine Empörung mehr darüber, daß sich ein deutscher Minister zusammen nebst Gattin bei einer albernen Talkshow dort vor Ort im Licht der Fernsehscheinwerfer sonnt und ansonsten dafür plädiert, modernste Waffen an ein Land zu liefern, in dem nach wie vor Armut und Elend herrschen und das sich in ständiger kriegerischer Auseinandersetzung mit Pakistan – beide übrigens im Besitz von Atomwaffen – befindet. Nein, nein, liebe Leserinnen und Leser, das sind alles Dinge, die höchstens noch kleine Randnotizen wert sind. Der derzeitige Skandal dreht sich um die Doktorarbeit von Charlie, die er an der einen oder anderen Stelle offensichtlich „in mühevoller Kleinarbeit“, wie er selber sagt, zusammengeschustert hat – aber nicht mit eigenen geistigen Ergüssen, sondern wohl eher per „drag and drop“ durch das Kopieren fremder Texte ohne diese als Zitate kenntlich zu machen.

Tja, der Meckerator hat Gutti ja bekanntlich bereits abgeschrieben, weshalb soll er das nicht auch tun?

Herzlichst,
Ihr Meckerator

Sonntag, 6. Februar 2011

Politische Freunde


Liebe Leserinnen und Leser,

ganz schön was los derzeit in Nordafrika, nicht wahr? Sieht so aus, als ob die Menschen dort jahrzehntelange Korruption und Gängelei endlich auch einmal satt haben. Den polititschen Führern - sich eben noch in ihrer diktatorischen Überheblichkeit sonnend - steht nun der Angstschweiß um die liebgewonnenen Pfründe so hoch, daß sie da drinn schwimmen können.

Und auch ihre Gönner... ach ja, die Gönner der westlichen Welt. Was sind heuer Merkel, Westerwelle und auch ihre europäischen Kollegen wieder demokratisch eingestellt, hach, wie schön. Fordern endlich demokratische Reformen in Ägypten, Tunesien u.s.w. (aber bitte nicht zu schnell, sonst etablieren sich dort eventuell noch Leute, die man gar nicht will - so weit geht die Demokratie dann ja auch wieder nicht!). Wie äußerst demokratisch Deutschland und Frankreich dabei dann auch ihre ansonsten üblichen Waffenlieferungen an Ägypten gestoppt haben. Vor allem Tränengasgranaten aus Frankreich waren der Renner - sieht aber derzeit nicht so gut aus, wenn man sich als bisher größter Ausstatter von Mubarak und Konsorten outet...ähem. Tja, wer in der Politik Freunde hat, braucht sich nicht um Feinde zu kümmern und ist übrigens selbst nicht besser!

Aber das kann man ja auch alles etwas verschieben - warten wir mal ab, wer dort künftig das Sagen hat. Die Geschäf... äh, die Demokratie wird schon wieder laufen, und darauf kommt es ja an. Bleibt zum Abschluß nur zu hoffen, daß es die Menschen dort wirklich schaffen, demokratische Strukturen aufzubauen. Außerdem könnte man davon ja auch noch etwas lernen... wenn doch hierzulande auch mal Millionen auf die Straße gehen würden, um...

Herzlichst
Ihr Meckerator

Sonntag, 23. Januar 2011

Der Geleckte


Liebe Leserinnen und Leser,

ekelhafte Aufnahmerituale jenseits der Würggrenze bei den Gebirgsjägern, seltsame Unfälle mit Todesfolge in Afghanistan, geöffnete und zensierte Feldbriefe aus dem Hindukusch und jetzt auch noch Meuterei auf der Bounty... äh Gorch Fock. Bei der Bundeswehr mehren sich die Zeichen, daß aus der ehemaligen Armee der "Bürger in Uniform" ein elitäres Verschwörungskorps wird - und über allem schwebt unberührbar der Geleckte, der Messias der CSU, der Hochglanz-Frauenzeitungs-Adelige, seine Talkshow-Heiligkeit Karl Theodor ab und zu Guttenberg.

Nichts kann ihn jucken, kein Fleck bleibt an seiner persilweißen Weste hängen, und wenn es noch so viele Skandale in seiner Truppe gibt, die nach Aufklärung schreien und für die ein Minister früher (als es noch keine Gelperrücke gab) den Hut genommen hätte. Aber die verspricht er ja ständig. Er kann derzeit überhaupt nicht mehr aufhören, lückenlose Aufklärung zu verlangen und zu gewähren - nur passieren tut nicht allzuviel dabei. Der interessierte Bürger reibt sich verwundert die Augen und fragt sich, was denn noch so alles bei Deutschlands größtem Reiseveranstalter mit Abenteuergarantie geschehen muß, damit endlich mal jemand Verantwortung übernimmt.

Macht aber auch nichts, auf das Kurzueitgedächtnis der meisten Leute hier im Land kann man sich halt verlassen. Notfalls wird eben wieder Kerner mit einer seiner endlos-laber-Schleifen ins Fernseh Abendprogramm geholt. Das schafft dann aber wirklich jeden und Charly zu Guttis Ansehen ist dann wieder auf Hochglanz poliert.

Der Meckerator meint: aalglatt und mit Schwiegermutterlieblings-Gen gesegnet, aber trotzdem kommt irgendwann der Tag...

Herzlichst
Ihr Meckerator

Samstag, 1. Januar 2011

Ab jetzt wird regelmäßig gebissen!


Liebe Leserinnen und Leser,

ab heute ist es soweit: im neuen Jahr 2011 wird regelmäßig jeden Monat einmal zugebissen. Ich beiße die Mächtigen und Wichtigen - und vor allem die, welche sich dafür halten, denn es gibt mehr als genug zu tun.

Was es allein im nun vergangenen Jahr an politischen (fehl-)Entscheidungen, unsinnigen Sendungen und überflüssigen Büchern gab, geht doch auf keine Haihaut mehr. Ich spreche ja gar nicht mehr von den Sarrazins dieser Welt, die mit ihrem literarischen Erbrochenen das Land (und vor allem ihren Kontostand) retten wollen.

Ich sage keinen Ton mehr über Bildungspäckchen, die man künstlich auf Paketgröße aufbläht und in sogenannten Neujahrsansprachen anpreist, als habe man gerade den Hunger der Welt beseitigt. Ich schweige stille über die finanziell reichlich abgefederte Rücktritte etlicher sogenannter Leistungsträger (einer träger als der andere) in diesem Land, die zuerst witschaftspolitische Entscheidungen treffen und dann hurtig in die Privatwirtschaft wechseln, wo sie o Zufall, genau von diesen politischen Weichenstellungen profitieren...

Nein, dazu sage ich ÜBERHAUPT NICHTS MEHR , es ist mir vollkommen schnurzepiepe. Aber wartet mal, auch im neuen Jahr wird es genügend Themen dieser Art geben - und zu denen werde ich etwas sagen, verlassen Sie sich darauf!

Herzlichst
Ihr Meckerator