Donnerstag, 31. Dezember 2015

Auf die Hohlköpfe

Liebe Leserinnen und Leser,
lieben Sie Jahresrückblicke auch so sehr, wie ich? Wenn man auf das nun vergangene 2015 zurückschaut, dann kann man wohl mit Fug und Recht sagen, dass es ein Jahr der Extreme und vor allem leider auch der Extremisten gewesen ist. Extremismus – das weiß man ja – ist die Abwesenheit von menschlicher Vernunft und Humanismus. Und dieser Extremismus existiert in verschiednen Formen und Abstufungen und macht uns als Gesellschaft oft genug das Leben schwerer, als es eigentlich notwendig wäre.

Es wird also wieder Zeit, dass der Meckerator zubeißt und sich die Extremisten vornimmt. Ich möchte das stellvertretend an zwei ausgesuchten Exemplaren tun, die nicht irgendwo im nahen Osten als Terrororganisation ihr Unwesen treiben, sondern hierzulande leben und mehr oder weniger im öffentlichen Leben verankert sind. Zwei Hohlköpfe, auf die ich als Freizeit-Drummer guten Gewissens einschlagen kann, weil das immer so schöne Töne erzeugt. Doch hören Sie selbst:

Der eine ist Horst Seehofer, seines Zeichens Ministerpräsident Bayerns und Vorsitzender der politischen Randgruppe CSU. Unter seiner Verantwortung zeichnet sich diese Partei in der letzten Zeit wieder vermehrt durch eben extrem rechte und deshalb undemokratische Forderungen in Bezug auf die Asylpolitik aus. „Nur wer einen gültigen Ausweis hat, darf noch in dieses Land hinein“ und „ohne Deutschkurse weniger Sozialleistungen für die Asylbewerber“. Solche und ähnliche Äußerungen – vom bajuwarischen Trachtenmullah ausgereiert – speisen die Schlagzeilen der Presse. Überhaupt gilt ja noch immer in der CSU: „Wer betrügt, der fliegt“ und „wer sich nicht der deutschen Leitkultur unterwirft, der hat hier nichts zu suchen“. Ich weiß wirklich nicht, weshalb sich diese lokale, von jeglichem Sachverstand unabhängige Splittergruppe, die noch nicht einmal von fünf Prozent der wahlberechtigten Deutschen gewählt wird, ständig in die Bundespolitik einmischt. Der Südschleswigsche Wählerverband der dänischen Minderheit stellt sich doch auch nicht so an.

Doch betrachten wir diese Partei und ihre Führung für einen Augenblick mal unter der Lupe der jüngsten Geschichte. Die CSU war in den vergangenen fünf Jahren verstrickt in die undurchsichtigen Steuertricksereien ihrer Hauptklientel, bei denen Uli Hoeneß als Bauernopfer hinter (für ihn sehr durchlässigen) Gittern verschwinden musste. Die CSU hat die millionenschwere Steuerverluste beim Kauf der Pleitebank „Hypo-Alpe-Adria“ zu verantworten und etliche ihrer im Parlament sitzenden Mitglieder haben über Jahre Vetternwirtschaft der dreistesten Sorte betrieben, in dem sie für teures Geld Familienmitglieder in den Büros der Abgeordneten anstellten und teilweise ohne Gegenleistung bezahlten. Naja, und mit der deutschen Sprache haben sie alle zudem auch so ihre deutlich hörbaren Probleme. Nach ihrer eigenen Definition müsste die gesamte Bande also eigentlich ausgewiesen werden – es will nur kein anderes Land diese kriminellen Ausländer aufnehmen. Und diese amoralische Trümmertruppe will also anderen Menschen eine „Leitkultur“ verordnen?

Der zweite Hohlkopf kommt – wenn man so will – genau von der anderen Seite der Extreme. Der sogenannte Konvertit Pierre Vogel. Seines Zeichens Islam-Prediger ... also das, was er darunter versteht (und er versteht nicht viel!). Vogel ist ein deutlich schräger und versucht mit rheinischem Dialekt und platten Sprüchen vor allem junge Männer für den sogenannten Dschihad – dem (angeblich) heiligen Krieg gegen die Ungläubigen – zu gewinnen. Dabei verwurstet er alles, was er zu wissen glaubt zu einem Religionsbrei und erbricht das Ganze in Vorträgen nach Art von Pippi Langstrumpf: „Ich mach mir die Welt, bidibidi, wie sie mir gefällt“

Der Ex-Boxer ist sich dabei nicht zu schade, die Religion, die er zu vertreten glaubt, soweit zu verbiegen („isch erklär ma den Islahhm in dreizisch Säkunden – kannste mitstoppen, Liebschen, wadde ma ...“), dass nichts als Schwachsinn dabei herauskommt. „Entwedda du glaubst dat alles, wat isch dir verzäll, dann kommste in de Paradies, odda du gläubst et nich, dann jeht et ab in de Höll“. Seine ganze „Wahrheit“ dreht sich also nur um das Lebensendergebnis, entweder für immer (und das ist ein verdammt langer Zeitraum) mit Nichtstun in einem wie auch immer gearteten Paradies zu veröden, oder für alle Zeiten (auch das ist sehr, sehr lange) in der Hölle Qualen zu erleiden – wahrscheinlich muss man sich da Vogels Reden in einer Endlosschleife anhören, oder so ähnlich.

Das Problem dabei ist, dass diese pseudoreligiöse Presswurst auch noch begeisterte Zuhörer findet. Vor allem aus dem Milieu der jungen Leute mit Migrationshintergrund aber ohne Perspektive, die jahrelang glaubten, sie werden nach der Schulzeit eine Ausbildung zum erfolgreichen Gangsta-Rapper oder Drogendealer finden. Leider ist das nicht eingetroffen, da kommt der dicke Deutsche mit seiner einfach zusammengestrickten Islam-Definition gerade recht.

Beides – sowohl die Seehofers, als auch die Vogels dieses Landes – brauchen wir meiner Meinung nach so sehr, wie eine weitere Casting-Show für künftige Kurzzeit-Stars im Fernsehen ... nämlich üüüüübeeeeerhaaaauuuuptnicht! Politische und religiöse Scharfmacher sind das Grundübel eines gesellschaftlichen Zusammenlebens von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft. Aber wir müssen in diesem Land friedlich zusammenleben, wir haben nämlich keine andere Wahl – außer wir wollen Hass, Menschenverachtung und daraus entstehendes Chaos zu unserem Lebensstil machen. Da mache ich als Meckerator dann aber nicht mit.

Bringen wir also all die Hohlköpfe in diesem Land, von denen Seehofer und Vogel nur Beispiele sind, im neuen Jahr zum Schweigen ... vielleicht dadurch, dass wir sie einfach ignorieren und ihnen nicht mehr zuhören.

Der Meckerator wünscht ein frohes neues Jahr!

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Film ab!

Liebe Leserinnen und Leser,
wissen Sie, aus welchem Stoff die Träume sind? Richtig, aus Zelluloid, auf dem sie für gewöhnlich in Hollywood gebannt sind. In der Regel schafft die amerikanische Traumfabrik es auch, das Publikum in den Bann zu ziehen. Manchmal geht es aber auch vollkommen daneben … derartige Filme erhalten dann nicht den Oskar sondern die „Goldene Himbeere“.

Und schon jetzt empfiehlt sich ein Film für diese Himbeere, den der Schauspieler Leonardo DiCaprio – Sie wissen schon, der Schmachtbolzen, der in „Titanic“ eine halbe Stunde lang im eiskalten Wasser untergeht – zu drehen gedenkt. Worum geht es in dem angedachten Werk? Na um den Abgasskandal von Volkswagen, dessen Geschichte sich DiCaprio sichern möchte, weil das offenbar ein Jahrhundertereignis ist. Da wie gesagt das Drehbuch noch nicht einmal geschrieben wurde, möchte ich als Meckerator mal einige Vorschläge dazu machen, damit unsere amerikanischen und moralisch unantastbaren Freunde auch wirklich ins rechte Licht gerückt werden und der Heldenmythos nicht stirbt.

Zunächst sind die Besetzung und die Dramaturgie zu klären. Als verantwortlicher Vorstandsvorsitzender wird wohl DiCaprio himself den Mann spielen, den wir hier mal Herrn Sommermais nennen wollen. Es soll aber kein öde-langweiliger Wirtschaftskrimischinken werden, sondern etwas mit Power und Aktion, so wie wir es gewohnt sind von den Amis. Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone spielen die knallharten, die amerikanischen Bäume und die Tiere und die Luft und überhaupt alles amerikanische liebenden Cops von der Umweltbehörde, welche die finsteren Machenschaften des bösen VW-Syndikates bekämpfen.

Ihnen hilfreich zur Hand gehen die reanimierten und per Maske um 70 Jahre verjüngten Dustin Hoffmann und Robert Redford als investigative Reporter und zwar original mit Cordsakko und Lederflicken an den Ellenbogen, mit denen sie sich auf mit Akten über eine gewisse Betrugssoftware vollgeräumte Schreibtische lehnen und stundenlang und dauerrauchend Recherche betreiben.

Hinter dem mehr oder weniger ahnungslosen und die Katastrophe nur langsam erkennenden Vorstandsvorsitzenden steht (oder sitzt im Halbdunkel) Al Pacino als Aufsichtsratsvorsitzender, nennen wir ihn ruhig Ferdio – Der Pate – Piechorelli oder so ähnlich. Finster zieht er seine Fäden und distanziert sich schließlich später öffentlich von seinem Ziehsohn, geht dann ins Kloster und wird unantastbarer Heiliger.

Um noch etwas Action mit dabeizuhaben, rennt Bruce Willis als Betriebsrat Bernie Pfingstenhigh mit nackten Füßen durch die Glassplitter von Industriekatakomben, schießt auf verbrecherische Manager und Ingenieure und ruft dabei immer „Yippiei yeh, Schweinebacke“. Sein Endgegner wird jedoch ein selbsternannter Autoexperte der Uni Duisburg-Essen, der in Wahrheit ein verrückter Professor ist und die Weltherrschaft oder zumindest die ständige Pressepräsenz anstrebt – aufgrund dafür mangelnder Schauspieler wird diese Figur von einem computeranimierten Legomännchen gespielt.

Deutsche Schauspieler sollten natürlich auch noch dabei sein – wegen der authentischen Atmosphäre und so. Aus diesem Grund empfehle ich, Heiner Lauterbach als Dieselmotor und Veronika Ferres als betrügerische Software zu besetzen. Alsdann kann es losgehen, mit dem filmischen Kunstwerk über ein dermaßen spannendes Thema, das so lange von den Amerikanern geritten wird, bis endlich alle Welt genauso umweltfreundlich wird, wie die USA.

Der Meckerator meint: Film ab(scheulich)

Herzlichst
Ihr Meckerator

Samstag, 12. September 2015

Bitte rechts unfreundlich ...

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie, was ich als Meckerator niemals gedacht hätte? Dass ich Mutti Angela Merkel tatsächlich mal für eine ihrer Entscheidungen verteidigen, ja sogar in Schutz nehmen müsste. Nämlich für die Entscheidung, die Flüchtlinge aus Ungarn hierher kommen zu lassen, wofür sie jetzt ausgerechnet von der sogenannten Schwesterpartei, der CSU massiv kritisiert wird.

Ex Innenminister Peter Friedrich tönt in der Presse, dass dies der größte Fehler gewesen sei, den die Bundesregierung jemals gemacht hätte. Da kann ich nur entgegenhalten: Der größte Fehler, du rechtsdrehender Weißwurst-Terminator war, dir hauptamtlicher Flachzange ein Ministeramt in dieser Bundesregierung zu geben.

Sein CSU-Herrchen Hotte Seehofer, die politskandalgeschwängerte bayrische Hofschranze von Stoibers Ungnaden faselt im Zusammenhang mit der Ankunft von Flüchtlingen darüber, dass der „Stöpsel sehr lange nicht mehr auf die Flasche“ zu bekommen sei. Da kann man nur anmerken, dass hier jemand über Flaschen referiert, der sich damit ganz genau auszukennen scheint, gehört er doch zur selbigen Gattung. Der Mann ist in keiner Weise integrationsfähig, in viele kriminelle Machenschaften verwickelt und spricht schlecht deutsch. Nach der Definition von seinesgleichen müsste Seehofer eigentlich sofort aus Deutschland ausgewiesen werden.

Doch wen lädt er sogleich noch zu einem Fachgespräch der politischen Vollpfosten zu sich nach Bayern ein? Richtig: Viktor Orban, den nationalistischen Vorgartenzwerg mit Stacheldrahtfetisch aus Ungarn, der seit Wochen mit seiner geifernden Hetze gegen die Flüchtlinge und gegen Minderheiten in seinem eigenen Land Schlagzeilen macht.

Wie darf man sich so ein Treffen wohl vorstellen? Zu blutigem Steak mit tiefbrauner Sauce wird ein 1933er Nostalgietrollinger gereicht. Anschließend liest man ein paar Kapitel aus Onkel Adolfs Bestseller „Mein Kampf“, um dann die politischen Gemeinsamkeiten festzustellen und eine Strategie zu verabreden, wie man sich noch deutlicher zum politischen Arschloch macht, oder was?

Und ausgerechnet diese leuchtenden Vorbilder der Demokratie kritisieren die derzeitige Flüchtlingspolitik und damit auch all die vielen Leute, die sich ehrenamtlich und unter vielen persönlichen Aufopferungen engagieren, um den Geflohenen ein wenig Menschlichkeit zurückzubringen.

Dazu möchte ich einen feinen und dezenten Ausspruch an die Herrschaften Seehofer und Konsorten – aber auch an all die anderen „besorgten Bürger“ und „Asylkritiker“ richten: Haltet endlich eure Fressen, ihr enthumanisierten und degenerierten Volksverhetzer. Verkriecht euch in eure Löcher und lasst euch nicht mehr blicken, bis die Menschen, die sich nicht in ihrem selbstzerfressenden Hass suhlen, vielleicht eine Lösung für all die Probleme gefunden haben. Bis dahin könnt ihr euch ja gern weiterhin darüber austauschen, wie man sich gegenseitig noch weiter rechts überholen könnte ... aber bitte macht das in euren eigenen vier Wänden und belästigt uns nicht mit eurem kranken Geseier!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Donnerstag, 13. August 2015

Krieg den Palästen

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie eigentlich, was richtige Eigenverantwortung bedeutet? Das konnte man jüngst wieder in der Tageszeitung nachlesen, vielleicht haben Sie es selbst auch gelesen. Es gab nämlich im Unterhaltungsteil einen Artikel über einen Mann, der in einem selbstgebauten Wohnwagen von nur rund 1,5 m2 lebt, den er mit dem Fahrrad ziehen kann und somit nicht unter der Brücke pennen muss.

Besagter Mensch ist nämlich durch eine Erkrankung arbeitslos und dann durch die hohen Schulden letztlich in seine jetzige Lage geraten, die er aber wie zu lesen ist, mit Würde erträgt. Derzeit übernachtet er auf einem Firmenparkplatz, den er morgens sauber hält, dafür darf er dort bleiben. Und von dem Pfand von ihm gesammelter Flaschen lebt er und zahlt zudem seine Schulden zurück.

Was will uns ein solcher Artikel am Ende sagen, liebe Leserinnen und Leser? Endlich ein Armer, der weiß, wo er in der Hierarchie der Gesellschaft hingehört? Schaut mal, man kann auch toll arm und dabei noch nützlich sein? Wären doch alle Bedürftigen soweit, wie dieser Vorzeige-Obdachlose, dann könnte man sie alle in 1,5m2 auf Firmenparkplätze unterbringen, die sie reinigen ... bis sie es halt aus Altersgründen nicht mehr können. Und dann? Na, dann müssen sie eben zusehen, wo sie noch bleiben können. Vielleicht schaffen wir dann an den Rändern der Städte entsprechende Armen-Camping-Endlebensplätze mit anschließenden Friedhöfen. Eine kleine Nutzungsgebühr aus dem gesammelten Flaschenpfand und schon rechnet sich das auch noch für die Kommunen. Und die eingesparten Sozialkosten können dann auch gleich direkt nach oben umverteilt werden, die wissen dort ohnehin besser mit Geld umzugehen.

So oder ähnlich hat man sich wohl vorzustellen, wenn man derartige Artikel mit lobenden Unterton serviert bekommt. Wie viel Menschenverachtung darf man sich eigentlich als Journalist erlauben, bis einen der Blitz mal beim Scheißen trifft? Hallo! Das ist ein Mensch, der unverschuldet erkrankt und verarmt ist. Da ist es verdammt noch mal Aufgabe der Gesellschaft, so jemanden zu stützen und aufzufangen. Das nannte sich früher mal Sozialstaat, ist aber offensichtlich nicht mehr modern, wie es aussieht. Gut, dann können wir das mit der Gesellschaft auch gleich sein lassen und wieder das Gesetz des Dschungels gelten lassen, wo nur die Starken überleben. Aber dann, liebe Fans der Eigenverantwortung und des Sozialabbaus, dann könntet ihr euch auf etwas gefasst machen. Dann bräuchtet ihr viel Geld für eure Privatarmeen und hohen Zäune. Dann hieße es nämlich: Krieg den Palästen!

Herzlichst
Ihr kriegerischer Meckerator


Freitag, 26. Juni 2015

God shave the Queen

Liebe Leserinnen und Leser,

sind Sie auch royalistisch veranlagt? Ja? Dann haben sie dieser Tage ja mächtig viel Grund zum Staunen und Freuen, denn schließlich besucht Her Majesty die Queen persönlich dieses Land. Das Ganze wird zum Staatsbesuch hochstilisiert, bei dem unser Bundesgrüßonkel Jockel Gauck die alte Sch ..., die Dame durch die Republik begleitet. Mir fällt dabei ein schöner Titel von den Sex Pistols ein: „God save the Queen, her fashist Regime ...“

Jetzt kann man natürlich unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob eine aufgeklärte und moderne Gesellschaft noch monarchische Blutsauger mit schwerem Hang zur Dauervermehrung und somit kostenintensiven Griffen in die jeweiligen Steuersäckel der Länder benötigt. Davon gibt es in Europa erstaunlich viele (und irgendwie sehen die alle gleich aus, ich weiß nicht).

Sei es, wie es wolle. Was mich am meisten bei der inzwischen täglichen Berichterstattung des Besuches der mit Juwelen behangenen Wachsfigur aus dem vorvorletzten Jahrhundert erstaunt ist die Tatsache, dass besagte Presse sich oft auf einen Journalisten beruft, der als „Adelsexperte“ bezeichnet und offenbar vollkommen ernst damit genommen wird. Adelsexperte, liebe Leserinnen und Leser. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, dass es solche höchstwichtigen Ämter in den Reihen der professionellen Schreiberlinge gibt. Wie muss man sich die Ausbildung zu so einem Expertentum vorstellen? Muss er sämtliche Namen der Herrscher Britanniens von Artus an bis zu Elisabeth hin kennen? Ist er gar bei jeder Zeugung und Geburt eines weiteren Thronfolgers live dabei und muss er die engen Verwandtschaftsgrade der europäischen Inzucht-High-Society auswendig aufsagen können?

Wir werden dieses bestgehütete Geheimnis wohl nie erfahren – genau so wenig wie den Beweggrund einiger Zeitgenossen, sich für diesen royalistischen Mummenschanz zu begeistern und sich zu wünschen, wir hätten so etwas auch in Deutschland wieder. Mutti ist meiner Meinung nach schon als Kanzlerin schlimm genug. Wir brauchen die nicht auch noch mit Krone und Hermelinmantel. Ich bin auf jeden Fall froh, wenn Elli die zwote sich wieder auf ihr Schloss oder in den Palast zurückbegibt und wir wieder die üblichen anderen Ablenkungstrivialitäten der Medien über uns ergehen lassen dürfen.

Der Meckerator meint: God shave the Queen … und zwar gründlich!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Samstag, 16. Mai 2015

Modelbombe

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie von der Bombendrohung gegen die Finalesendung der deutschen Fleischbeschau-Mafia mit dem Titel „Germanys next Top-Model“ gehört oder gelesen? Eine weibliche Stimme, so konnte man aus der Presse erfahren, habe mit einer gezielten Explosion in der sogenannten SAP-Arena in Mannheim gedroht, wo das Finale der aktuellen Staffel stattfinden sollte.

War es eine dort abgeblitzte junge Frau, die man in der Casting Show für gewollte Unterernährung verschmäht hat? War es eine Frauenrechtlerin aus der Emma-Redaktion mit Strickpulli und Batiksocken oder eine religiöse Fanatikerin aus der christlichen oder islamistischen Selbstgerechtigkeitsszene? Wir wissen es nicht, liebe Leserinnen und Leser. Wir wissen nur, dass das angedrohte Attentat offenbar nur eine Luftnummer war – zumal man Heidi Klum und ihre auf Hörigkeit gedrillten wandelnden Klischees höchstwahrscheinlich nur mit einer Eisbombe und deren Kalorien hätte verschrecken können ... schade eigentlich.

Nicht dass ich als Meckerator dem Terror in irgend einer Weise das Wort reden möchte, das sei fern von mir. Diese geistig Schwindsüchtigen jeder Couleur, die vorgeben, im Namen des Glaubens, der Gerechtigkeit oder was auch immer zu handeln, haben jedes Verständnis und jede Berechtigung verspielt. Denen wünsche ich neben den 72 Jungfrauen, die einige von ihnen angeblich im Paradies erwarten auch noch 72 Schwiegermütter der schlimmsten Sorte an den Hals – das wäre die gerechte Strafe!

Doch betrachten wir solche Sendeformate wie die von Klum und Konsorten doch mal näher. Ist das nicht auch Terror gegen das menschliche Miteinander und gegen den guten Geschmack? Brauchen wir wirklich das absichtliche gegeneinander Aufhetzen von jungen Mädchen vor der Kamera, damit eine alternde Ikone des Modekapitalismus sich mit ihren schachsinnigen Weisheiten profilieren kann? Weshalb schauen sich Millionen von Menschen vor allem aus der Zielgruppe diese menschenverachtende Zuchtshow für künftig Magersüchtige an und wünschen sich dabei, genau so zu werden? Weshalb wird diese derartig moralisch verpeilte Gouvernante mit Mickey-Maus-Stimme geehrt und hofiert, als würde sie der Welt in irgend einer Form mehr Nutzen bringen, als aufgeplatzte Furunkel am Arsch?

Die Antwort, liebe Leserinnen und Leser, lautet: weil sie die „wahren“ Werte vertritt, die unserer Gesellschaft jeden Tag eingetrichtert werden. „Haste was, dann biste was“. Und genau so sollst du dich verhalten. Ordentlich die Ellenbogen raus, die Konkurrenz ausschalten durch Rücksichtslosigkeit, dann steht der steilen Karriere nichts mehr im Weg. Dass am Ende nur die Macher dieser Sendungen Werbemillionen gewinnen, während ihre jugendlichen Opfer als Scheinprominente nach einem Jahr vielleicht noch zu einer Baumarkteröffnung oder zum Grillfest des Schneverdinger Männergesangsvereins gebucht werden, steht auf einem anderen Blatt.

Mit Gewalt lässt sich dieser geistig-moralische Brechdurchfall im Fernsehformat auf jeden Fall nicht verhindern. Vielleicht durch Aufklärung über die Machenschaften hinter den Kulissen und dadurch, dass wir unserer Jugend beibringen, dass nicht eine dem Drehbuch des Werbewertes folgende Casting-Show nützlich für das Leben ist, sondern die Werte von Demokratie, Mitbestimmung, politischem Interesse, Empathie, Liebe und Freundschaft weitaus wichtiger sind. Die kann man natürlich nicht herbeibomben ... obwohl so eine kleine Drohung gegen Klum, Bohlen & Co. manchmal zumindest einen gewissen Charme hat.

Herzlichst
Ihr Meckerator

Dienstag, 31. März 2015

Feuer frei

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie schon einmal daneben geschossen? Mit einem Gewehr meine ich. Das, so konnte man heuer in der Presse lesen, sei wohl bei der Bundeswehr derzeit häufiger der Fall – dank des neuen Sturmgewehres G36 von der Waffenschmiede Heckler & Koch, welche Uschis lustige Pfadfindertruppe mit selbigen Knarren beliefert.

Vor allem bei Überhitzung sollen die Dinger ungenau in der Zielerfassung und endlich des Treffens dieser Ziele sein. Das komme, so die Pressenmeldungen, vor allem in heißen Ländern vor. Nun ist es aber leider oft der Fall, dass es gerade in diesen heißen Ländern heiß hergeht – soll heißen (hach, welch gelungene Wortspielerei), in ausgerechnet solchen Gegenden, in denen Deutschland, ähem ... Verantwortung übernimmt, wie es unsere Spitzenpolitiker immer gern bezeichnen. Also z.B. in Afghanistan, in dem sich die Jungs und Mädels der Truppe im Krieg befanden. Durfte man zwar so nicht bezeichnen, war aber so. Und dies wird wahrscheinlich auch noch in weiteren Ländern der Fall sein, in denen wir ... Sie wissen schon .... Verantwortung übernehmen sollen. Und wenn dann ausgerechnet mitten in einer solchen Verantwortungssituation, die man nicht Rohstoffkrieg nennen darf, das eigene Arbeitsgerät nicht richtig trifft, ist das aus Sicht des Schießenden ja irgendwie schon eine blöde Sache.

Warum müssen es aber ausgerechnet auch immer diese südlichen, heißen Länder sein, die unsere „Hilfe“ benötigen. Tja, das liegt wohl daran, dass sich unsere nördlichen Nachbarn, sagen wir mal z.B. Norwegen, Schweden oder Finnland beharrlich weigern, Konflikte und Kriege bei sich auszutragen. Wichtige Rohstoffe als Voraussetzung für das Eingreifen der Bundeswehr hätten sie schon – aber wie gesagt, sie wollen einfach keinen Krieg führen.

Gut ein Land östlich von hier, in dem es sehr kalt werden kann, könnte aktuell durchaus auch für Konflikte taugen ... hatten wir aber schon einmal vor rund 74 Jahren versucht und ist dann irgendwie nicht ganz so gut gelungen. Das lag u.a. auch am Material, ist mir persönlich aber auch recht so. Bleiben also leider nur die heißen Länder, in denen besagtes Sturmgewehr „leider“ öfter versagt.

Doch was erklärt eigentlich der Hersteller dazu? Stimmt alles gar nicht, tönt es von Seiten Heckler & Koch. Hätten sie selbst unter erschwerten Bedingungen ausprobiert. „Bei sachgerechter Anwendung“ würde das Gewehr einwandfrei funktionieren.

Ich übersetzen mal: die eben erwähnte Anwendung ist das Schießen – und zwar möglichst auf Menschen. Es gibt also offensichtlich ein sachgerechtes und ein nicht sachgerechtes Schießen auf Menschen. Das zu erklären wird Aufgabe des Herstellers dieser Geräte bleiben. Mir verschlägt es angesichts solcher zynischen und menschenverachtenden Diskussionen fast, aber nur fast die Sprache.

Der Meckerator meint: „feuert“ ... sie alle!

Herzlichst
Ihr Meckerator

Montag, 16. März 2015

Der Finger

Liebe Leserinnen und Leser,

hat er nun den Mittelfinger ... oder hat er nicht? Nein, die Rede ist nicht von Peer Steinbrück. Der hat sich in der Tat mit ausgestrecktem „Stinkefinger“ ablichten lassen und wurde dafür gelobt, dass er doch so viel Humor in einer Zeit hatte, als es gar nicht so viel für ihn zu lachen gab. Ich spreche vom griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis. Das ist der Typ, der so aussieht wie eine Mischung aus Bruce Willis und Graf Dracula. Und genau der soll in einer Rede in Serbien Deutschland im übertragenden Sinn besagten Finger gezeigt haben – behauptet zumindest ein Video, das jüngst im Polittalk bei Günther Jauch gezeigt wurde.

Und nun schäumt sie wieder über, die konservative Moral-Presse. „Obszöne Geste, den Deutschen den Mittelfinger zu zeigen“, regt sich die FAZ auf. Der Focus glaubt die „Wahrheit über das Video“ zu wissen und „BILD“ das Fachblatt für Gestrecktes berichtet über den „Mittelfingerstreit bei Jauch“. Alles wahnsinnig interessant und furchtbar wichtig. Vor allem Günther Jauch wird es freuen, dass seine eher mittelmäßige Quasselbude schon wieder im Gespräch ist. Dabei hätte er doch an seiner eigenen Person schon genug Stoff für Diskussionen. Unterstützt Muttis liebster Ratekasper doch religiöse Fanatiker ... nein, nicht den IS oder die Taliban. Opus Dei eine radikale katholische Sekte, die es auch mit den Fingern hat – selbige hat sie nämlich in allen möglichen Geschäften der nicht ganz so christlichen Art drin und ihr Ziel ist es, die ganze Welt ihrem Glauben aufzuzwingen. Jauch ist also Sympathisant dieser Fanatiker. Vielleicht wird es eines Tages bei „Wer wird Millionär“ geschehen, dass er einen Weihwassergürtel zündet und das ganze Studio und alle Zuschauer zwangstauft. Doch zurück zum Finger von Varoufakis.

Man kann von der griechischen Regierung halten, was man will, aber die deutsche Presse und ihre geifernde Rhetorik haben Tsipras und seine Minister einfach nicht verdient. Auch Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble, das Fleisch gewordene monetäre Rollkomando, sollte den Griechen eigentlich erspart bleiben. Es müsste doch inzwischen auch dem letzten Deppen klar geworden sein, dass den Menschen dort nichts anderes mehr übrig bleibt, als sich gegen die sogenannte Sparpolitik zu wehren. Mitten in Europa – in dessen Wiege, wie es immer so schön heißt – müssen Rentner, Arbeitnehmer und Sozialhilfeempfänger furchtbar dafür büßen, dass Banken vor den Folgen ihrer Zockersucht gerettet werden mussten. Diese Menschen haben nicht einen Cent der Kredite gesehen, für die sie gerade stehen müssen mit ihren Arbeitsplätzen, ihren Renten und ihrer Gesundheit. Und sie sind nicht in dieser Lage, weil sie dumm oder faul wären – sondern weil man Griechenland aus geopolitischen Interessen in den Euro aufgenommen hat, obwohl man wusste, dass dieses Land niemals Exportweltmeister wird.

Das alles war bekannt, liebe Leserinnen und Leser – und es wurde auch kräftig unterstützt, dass die Griechen mit den Krediten, die sie anfangs noch zu normalen Zinsen bekamen, deutsche Produkte – vielfach der Rüstungsindustrie – gekauft haben. Und an den jetzigen Krediten verdienen die Geldgeber, wie etwa Deutschland, hervorragend durch überhöhte Zinsen ein hübsches Sümmchen dazu. Dafür muss das Volk halt bluten. Diese ganze Thematik ist mit so viel Heuchelei und Lüge verseucht, dass es eigentlich noch ganz anderer Gesten bräuchte, die man den Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft, Medien und Banken zeigen müsste.

Der Meckerator meint: Ein gestreckter Mittelfinger kann nur der Anfang sein!

Herzlichst
Ihr Meckerator


Samstag, 24. Januar 2015

Die Offenbarung der Sonstewasgida

Liebe Leserinnen und Leser,
wissen Sie, was Bragida ist? Irgendwie erinnert mich das immer an das Wort Brackwasser – aber es ist die Bezeichnung des Braunschweiger Ablegers der sogenannten Pegida-Bewegung. Eigentlich wollte ich als Meckerator keine Zeile mehr über diese Leute verlieren, doch ein Interview mit den Vertreterinnen besagter Gruppierung in meiner Lokalzeitung hat mich dann doch eines Besseren belehrt.

Die Leiterin und ihre Sprecherin von Brackwass ... Bragida eröffneten in diesem Interview ihre Beweggründe und endlich, endlich habe ich sie verstanden. Es war wie eine Eingebung ... ach, was schreibe ich, eine Offenbarung war es, die ich dort erfahren durfte. Zunächst einmal beharrten die beiden Damen – deren Namen ich hier nicht nenne, deren Weisheiten aber in die Annalen der Geschichte eingehen dürften – darauf, dass sie keine Nazis in ihren Reihen dulden würden. Von der Zeitung gefragt, wie sie denn künftig solche Nähe zu verhindern gedächten, da doch ihre erste Demo im Januar 2015 zu zwei Dritteln aus eben solchen Nazis bestanden hatte, antworteten sie, dass sie es den braunen Freunden verbieten würden, an den nächsten Demos teilzunehmen. Und zwar per Facebook!

Na das wird die rechten Schergen sicherlich vor Schreck erstarren lassen. Die Ordner der Bragida seien angewiesen, alle „auffälligen Personen“ nicht in den Kreis der erlauchten „Islamkritiker“ zu lassen. Ich sehe es schon vor mir, wie der graue, bärtige Ordner mit seinem Schwert der Gerechtigkeit droht, es vor dem sich einzuschleichen versuchenden Nazi in den Steinboden rammt und ruft: „Du kannst hier nicht vorbei ...“ – ups, das habe ich wohl woanders her. Egal, Schwamm drüber.

Im weiteren Verlauf des Interviews wurde es dann aber richtig gruselig. Eben noch von den Rechten distanziert, ließen die beiden „christlichen Abendländerinnen“ dann aber so richtig die Meinung heraus. Die vielen Flüchtlinge in Deutschland – hier vor allem die jungen Männer aus Afrika – würden doch in deren Ländern gebraucht, so die Leiterin von Bragida. Dies würde sie ... Achtung, jetzt kommt es: von Bibel TV wissen. Bibel TV, liebe Leserinnen und Leser, Sie wissen schon – der Sender, bei dem das Wirklichkeit geworden ist, was die Rockgruppe Genesis in ihrem Musikvideo zum Song „Jesus he knows me“ so herrlich persifliert hat. Allerdings habe ich gelesen, wer es aushält, fünf Minuten ununterbrochen dieses Programm anzuschauen, dem sind seine Sünden schon diesseits für immer vergeben, denn das Fegefeuer kann auch nicht schlimmer sein. Doch seid gewarnt, viele sind schon an diesem Versuch gescheitert!

Tja, Bibel TV. Wer seine Informationen von solch seriösen Medien empfängt (und nicht aus der Lügenpresse), der schwebt natürlich schon lange über den Dingen, dem braucht man nicht mehr mit Fakten zu kommen. Deshalb wissen die beiden abendländischen Weisheiten auch, dass diese Flüchtlinge „nur herkommen, um ein besseres Leben zu haben“. Jawoll, ist doch auch ein Unding, dass diese Negerjungens sich hier einfach einen Lenz machen wollen, anstatt die Ärmel hochzukrempeln, mal eben in ihren Ländern die Folgen Jahrhunderte langem Missbrauchs und Willkür durch die Kolonialmächte zu beseitigen und gegen ihre herrschenden Despoten zu kämpfen, die je nach Interessenlage von den USA, Deutschland, China oder Russland mit hochentwickelten Waffen unterstützt werden. Da kommen diese Wirtschaftsflüchtlinge doch tatsächlich her, nur weil sie befürchten müssen, dass ihre Kinder von Granaten zerfetzt, ihre Frauen und Töchter vergewaltigt und sie selbst gefoltert werden könnten. Man kann sich auch anstellen, ist doch wahr.

Um nochmals an die christliche Mission der Pegiada, Bragida und sämtliche anderen –gidas zu erinnern. Es steht doch schon geschrieben: „Bleibet alle fern, die ihr mühselig und beladen seid, ich will nichts mit euch zu tun haben“ und „ ... selig sind die Hartherzigen, denn ihnen wird der Reichtum allein gehören“. War doch so, oder?

Letztlich antworteten die beiden Damen noch auf die Frage, wie lange sie denn die Demonstrationen durchführen wollten mit dem Hinweis: „So lange, bis wir keinen Polizeischutz mehr für unsere Demos benötigen“.

Der Meckerator möchte an dieser Stelle anmerken: nach diesem Interview und seinen Erkenntnissen benötigt ihr keinen Polizeischutz. Das was ihr braucht, nennt sich medizinische Hilfe!

Herzlichst Ihr Meckerator