Dienstag, 21. Mai 2013

Wo ist Merkel


Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie in der letzten Zeit etwas von Angela Merkel – Ihrer Bundeskanzlerin – gesehen oder gehört? Nein? Gerüchten zufolge sei sie von einer geheimen Terrororganisation entführt worden, die damit drohte, sie unversehrt freizulassen, sollten bestimmte Forderungen der Terroristen nicht erfüllt werden. Zur Verstärkung ihrer Drohung hätte diese Organisation auch gleich noch die Neujahrsansprachen für die nächsten zehn Jahre mit Merkel aufgezeichnet und würden diese ohne Rücksicht auf Leib und Leben dem Fernsehen anbieten. Furchtbare Vorstellung – aber zum Glück nicht wahr.

Doch wo steckt sie denn nun und was macht sie dort? Ihr ... nennen wir ihn mal Herausforderer, gibt sich seit Monaten die größte Mühe, jedes einigermaßen erreichbare Fettnäpfchen zu treffen, nur um überhaupt irgend etwas zu sagen – und sie? Von einer Bundeskanzlerin und Regierungschefin erwartet man doch irgendwie, dass sie sozusagen … regiert oder so etwas in der Richtung. Haben Sie vielleicht vernommen, was sie zum Thema Endlagersuchgesetz meint, welches ihr Umweltminister Altmaier in den Sand zu setzen droht? Oder zur gerade entstehenden Drohnen-Affäre des Verteidigungsministers? Oder zur Rentendebatte? Oder zu den Vorwürfen illegaler Waffenlieferungen an Staaten, die nicht gerade mit demokratischen Strukturen glänzen? Oder, oder, oder …?

Kurz, sie tut offensichtlich so kurz vor den Bundestagswahlen das, was sie schon immer am besten konnte und führt dies derzeit sozusagen verstärkt, ja geradezu exzessiv aus: wegducken und aussitzen, bloß nicht mehr mit einer eigenen Meinung auffallen und damit eventuell irgendwelche potenziellen Wähler verschrecken. Und die Menschen honorieren das offenbar, wie man an den Umfragewerten immer wieder sehen kann. Es scheint, als gäbe es die allgemeine Meinung: „Ich habe nichts gegen Merkel, die tut doch nichts …“

Unvorstellbar aber offensichtlich wahr, denn die politische Teflonpfanne wird dafür belohnt, dass sie (zumindest zeitweilig) das nicht tut, wofür sie gewählt wurde und bezahlt wird. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob es nicht schlimmer wäre, wenn sie wieder anfangen würde zu regieren und sich dabei inhaltlich auch endlich einmal festlegen müsste. Aber das hat sie ja bisher erfolgreich vermieden.

Der Meckerator fragt sich, ob man diese Arbeitsweise eigentlich mit dem gleichen Erfolg übernehmen kann?

Herzlichst
Ihr Meckerator