Samstag, 24. Januar 2015

Die Offenbarung der Sonstewasgida

Liebe Leserinnen und Leser,
wissen Sie, was Bragida ist? Irgendwie erinnert mich das immer an das Wort Brackwasser – aber es ist die Bezeichnung des Braunschweiger Ablegers der sogenannten Pegida-Bewegung. Eigentlich wollte ich als Meckerator keine Zeile mehr über diese Leute verlieren, doch ein Interview mit den Vertreterinnen besagter Gruppierung in meiner Lokalzeitung hat mich dann doch eines Besseren belehrt.

Die Leiterin und ihre Sprecherin von Brackwass ... Bragida eröffneten in diesem Interview ihre Beweggründe und endlich, endlich habe ich sie verstanden. Es war wie eine Eingebung ... ach, was schreibe ich, eine Offenbarung war es, die ich dort erfahren durfte. Zunächst einmal beharrten die beiden Damen – deren Namen ich hier nicht nenne, deren Weisheiten aber in die Annalen der Geschichte eingehen dürften – darauf, dass sie keine Nazis in ihren Reihen dulden würden. Von der Zeitung gefragt, wie sie denn künftig solche Nähe zu verhindern gedächten, da doch ihre erste Demo im Januar 2015 zu zwei Dritteln aus eben solchen Nazis bestanden hatte, antworteten sie, dass sie es den braunen Freunden verbieten würden, an den nächsten Demos teilzunehmen. Und zwar per Facebook!

Na das wird die rechten Schergen sicherlich vor Schreck erstarren lassen. Die Ordner der Bragida seien angewiesen, alle „auffälligen Personen“ nicht in den Kreis der erlauchten „Islamkritiker“ zu lassen. Ich sehe es schon vor mir, wie der graue, bärtige Ordner mit seinem Schwert der Gerechtigkeit droht, es vor dem sich einzuschleichen versuchenden Nazi in den Steinboden rammt und ruft: „Du kannst hier nicht vorbei ...“ – ups, das habe ich wohl woanders her. Egal, Schwamm drüber.

Im weiteren Verlauf des Interviews wurde es dann aber richtig gruselig. Eben noch von den Rechten distanziert, ließen die beiden „christlichen Abendländerinnen“ dann aber so richtig die Meinung heraus. Die vielen Flüchtlinge in Deutschland – hier vor allem die jungen Männer aus Afrika – würden doch in deren Ländern gebraucht, so die Leiterin von Bragida. Dies würde sie ... Achtung, jetzt kommt es: von Bibel TV wissen. Bibel TV, liebe Leserinnen und Leser, Sie wissen schon – der Sender, bei dem das Wirklichkeit geworden ist, was die Rockgruppe Genesis in ihrem Musikvideo zum Song „Jesus he knows me“ so herrlich persifliert hat. Allerdings habe ich gelesen, wer es aushält, fünf Minuten ununterbrochen dieses Programm anzuschauen, dem sind seine Sünden schon diesseits für immer vergeben, denn das Fegefeuer kann auch nicht schlimmer sein. Doch seid gewarnt, viele sind schon an diesem Versuch gescheitert!

Tja, Bibel TV. Wer seine Informationen von solch seriösen Medien empfängt (und nicht aus der Lügenpresse), der schwebt natürlich schon lange über den Dingen, dem braucht man nicht mehr mit Fakten zu kommen. Deshalb wissen die beiden abendländischen Weisheiten auch, dass diese Flüchtlinge „nur herkommen, um ein besseres Leben zu haben“. Jawoll, ist doch auch ein Unding, dass diese Negerjungens sich hier einfach einen Lenz machen wollen, anstatt die Ärmel hochzukrempeln, mal eben in ihren Ländern die Folgen Jahrhunderte langem Missbrauchs und Willkür durch die Kolonialmächte zu beseitigen und gegen ihre herrschenden Despoten zu kämpfen, die je nach Interessenlage von den USA, Deutschland, China oder Russland mit hochentwickelten Waffen unterstützt werden. Da kommen diese Wirtschaftsflüchtlinge doch tatsächlich her, nur weil sie befürchten müssen, dass ihre Kinder von Granaten zerfetzt, ihre Frauen und Töchter vergewaltigt und sie selbst gefoltert werden könnten. Man kann sich auch anstellen, ist doch wahr.

Um nochmals an die christliche Mission der Pegiada, Bragida und sämtliche anderen –gidas zu erinnern. Es steht doch schon geschrieben: „Bleibet alle fern, die ihr mühselig und beladen seid, ich will nichts mit euch zu tun haben“ und „ ... selig sind die Hartherzigen, denn ihnen wird der Reichtum allein gehören“. War doch so, oder?

Letztlich antworteten die beiden Damen noch auf die Frage, wie lange sie denn die Demonstrationen durchführen wollten mit dem Hinweis: „So lange, bis wir keinen Polizeischutz mehr für unsere Demos benötigen“.

Der Meckerator möchte an dieser Stelle anmerken: nach diesem Interview und seinen Erkenntnissen benötigt ihr keinen Polizeischutz. Das was ihr braucht, nennt sich medizinische Hilfe!

Herzlichst Ihr Meckerator