Samstag, 26. Januar 2019

Alles wie immer

Liebe Leserinnen und Leser,
was ist hier eigentlich los? Kaum dass man mal für ein Jahr Urlaub auf einer einsamen Insel macht und dann gut erholt zurückkehrt, erkennt man als hauptamtlicher Meckerator sofort anhand der politischen Umstände in der Welt, dass sich nichts seitdem verändert hat.

In den USA sitzt noch immer dieser infantil-egozentrische Politclown auf dem Stuhl der Präsidenten im Weißen Haus, kreischt, strampelt und brüllt, dass er endlich eine Mauer für schlappe fünfeinhalb Milliarden Dollar haben will, wo er sich doch für weitaus weniger Geld selbst einmauern lassen könnte. Ich würde sogar mit Freude den Zement dafür sponsern.

Im mittlerweile gar nicht mehr so Groß-Britannien versucht ein sprechender und wandelnder Kleiderständer alles dafür zu tun, das eigene Land durch den Austritt aus der EU so richtig zu zerlegen und wird aus den eigenen Reihen noch dafür verprügelt, dass es nicht heftig und schnell genug geht, während die ganze Riege der sogenannten Konservativen mit fest geschlossenen Augen das selbst angerichtete Chaos übersieht und hofft, dass am Ende irgendwie die Rückkehr des einst strahlenden Imperiums dabei herauskommt. Solche Leute gehören normalerweise in weiße Jacken mit nach hinten gebundenen Ärmeln und nicht in ein Parlament – auch wenn man sich dort so ähnlich benimmt.

Ansonsten geht es weltweit immer munter weiter mit Kriegstreiberei, Umweltzerstörung, religiösem Wahnsinn und Hass in all seinen Spielarten – kurz, es ist alles so wie immer, Hauptsache der Rubel rollt ungehindert weiter.

Und wie sieht es bei uns aus, liebe Leserinnen und Leser? Nachdem Obergrenzen-Hotte nun doch endlich seinen Hut genommen hat und Angela die Unverrückbare zumindest einen Teilrückzug vollzogen hat, nimmt eine Nachfolgerin ihren Platz ein, deren medienwirksame Namensabkürzung an ein Sturmgewehr erinnert, die aber gleichzeitig wirkt, wie Pumuckls große Schwester. Allerdings lässt sie sich scheinbar nicht so leicht die Butter vom Brot nehmen – schon gar nicht von einem politischen Wiedergänger aus der Finanzwirtschaft mit Hang zum Messianischen.

Überhaupt, liebe Leserinnen und Leser, was war das denn für eine Nummer? Friedrich Merz als Hoffnungsträger der CDU? Ernsthaft? Ein Mann aus der Parallelgesellschaft der Heuschreckeninvestoren kehrt mit dem Auftrag seiner Herrschaften in die Politik zurück, sich den Vorsitz der Partei unter den Nagel zu reißen, damit die Lobbyverbände es noch mal so richtig ausgelassen treiben können, was überhaupt erst zu der prekären politischen Lage im Land und Europa geführt hat. Schwafelt während des Wahlkampfes um den CDU-Vorsitz andauernd davon, dass er doch so gern wieder mithelfen wolle und verschwindet dann nach einer demokratischen Wahlniederlage schmollend und beleidigt wieder zurück in die heimatlichen Gefilde seiner dubiosen Firmenkrake „Blackrock“. Mitspielen will er nun plötzlich nicht mehr, weil die Anderen so gemein zu ihm waren und nicht mal ein Ministeramt für ihn übrighatten, wo er doch so ein genialer Wirtschaftspolitiker sei.

Mann, ich hätte wirklich nicht gedacht, dass es dieser Partei so schlecht geht, dass sie sich solche Politkröten aus dem Teich des neoliberalen Sumpfes herausziehen muss. Alles in Allem scheint es hier nach dem Motto weiterzugehen: „Wir rasen auf den Abgrund zu, lasst uns noch ein wenig mehr Gas geben, dann wird es bestimmt besser“.

Herzlichst
Ihr Meckerator