Dienstag, 31. März 2015

Feuer frei

Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie schon einmal daneben geschossen? Mit einem Gewehr meine ich. Das, so konnte man heuer in der Presse lesen, sei wohl bei der Bundeswehr derzeit häufiger der Fall – dank des neuen Sturmgewehres G36 von der Waffenschmiede Heckler & Koch, welche Uschis lustige Pfadfindertruppe mit selbigen Knarren beliefert.

Vor allem bei Überhitzung sollen die Dinger ungenau in der Zielerfassung und endlich des Treffens dieser Ziele sein. Das komme, so die Pressenmeldungen, vor allem in heißen Ländern vor. Nun ist es aber leider oft der Fall, dass es gerade in diesen heißen Ländern heiß hergeht – soll heißen (hach, welch gelungene Wortspielerei), in ausgerechnet solchen Gegenden, in denen Deutschland, ähem ... Verantwortung übernimmt, wie es unsere Spitzenpolitiker immer gern bezeichnen. Also z.B. in Afghanistan, in dem sich die Jungs und Mädels der Truppe im Krieg befanden. Durfte man zwar so nicht bezeichnen, war aber so. Und dies wird wahrscheinlich auch noch in weiteren Ländern der Fall sein, in denen wir ... Sie wissen schon .... Verantwortung übernehmen sollen. Und wenn dann ausgerechnet mitten in einer solchen Verantwortungssituation, die man nicht Rohstoffkrieg nennen darf, das eigene Arbeitsgerät nicht richtig trifft, ist das aus Sicht des Schießenden ja irgendwie schon eine blöde Sache.

Warum müssen es aber ausgerechnet auch immer diese südlichen, heißen Länder sein, die unsere „Hilfe“ benötigen. Tja, das liegt wohl daran, dass sich unsere nördlichen Nachbarn, sagen wir mal z.B. Norwegen, Schweden oder Finnland beharrlich weigern, Konflikte und Kriege bei sich auszutragen. Wichtige Rohstoffe als Voraussetzung für das Eingreifen der Bundeswehr hätten sie schon – aber wie gesagt, sie wollen einfach keinen Krieg führen.

Gut ein Land östlich von hier, in dem es sehr kalt werden kann, könnte aktuell durchaus auch für Konflikte taugen ... hatten wir aber schon einmal vor rund 74 Jahren versucht und ist dann irgendwie nicht ganz so gut gelungen. Das lag u.a. auch am Material, ist mir persönlich aber auch recht so. Bleiben also leider nur die heißen Länder, in denen besagtes Sturmgewehr „leider“ öfter versagt.

Doch was erklärt eigentlich der Hersteller dazu? Stimmt alles gar nicht, tönt es von Seiten Heckler & Koch. Hätten sie selbst unter erschwerten Bedingungen ausprobiert. „Bei sachgerechter Anwendung“ würde das Gewehr einwandfrei funktionieren.

Ich übersetzen mal: die eben erwähnte Anwendung ist das Schießen – und zwar möglichst auf Menschen. Es gibt also offensichtlich ein sachgerechtes und ein nicht sachgerechtes Schießen auf Menschen. Das zu erklären wird Aufgabe des Herstellers dieser Geräte bleiben. Mir verschlägt es angesichts solcher zynischen und menschenverachtenden Diskussionen fast, aber nur fast die Sprache.

Der Meckerator meint: „feuert“ ... sie alle!

Herzlichst
Ihr Meckerator

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