Dienstag, 3. April 2012

Von Steuern und Spionen


Liebe Leserinnen und Leser,

stehen sie auf skurrile Nachrichten? Eine ganz besondere beschäftigt derzeit die Medien und befasst sich mit einem wirklich mehr als lächerlichen Fall: Die Schweiz hat Haftbefehl gegen drei deutsche Steuerfahnder erlassen, weil diese – so der Vorwurf – Beihilfe zum Wirtschaftsspionage geleistet hätten. Was ist geschehen? Besagte Steuerbeamte haben im Land der Alphörner eine der so genannten Steuer-CD’s gekauft, auf der einige derjenigen Personen namentlich genannt werden, die (natürlich ganz aus Versehen) ihr ähem... sauer verdientes Erspartes in der Schweiz angelegt und dabei doch glatt vergessen haben, hier dafür Steuern zu zahlen.

Aus diesem Grund haben die Eidgenossen, wie sie immer so schön heißen (weil sie einen Eid auf König Mammon geschworen haben) ein Auslieferungsgesuch an Deutschland gestellt. Und da die drei Steuerfahnder so ziemlich die schlimmste Sünde begangen haben, die man dort im Land der Käsefonduettes nur anstellen kann – nämlich das heilige Bankgeheimnis zu verraten – müssen sie auch mit der furchtbarsten Strafe rechnen, die es dort gibt: ihnen wird zunächst die schweizer Verfassung über mehrere Tage in Schwizerdütsch vorgetragen, danach ertränkt man sie ganz langsam in flüssiger Toblerone.

Die deutsche Bundesregierung reagiert auf dieses Ersuchen natürlich mit Ablehnung, was demnächst vielleicht einen der schwersten diplomatischen Zwischenfälle der letzten 50 Jahre heraufbeschwören könnte. Der Meckerator mahnt zur Vorsicht, ansonsten erklärt uns der Nachbarstaat demnächst noch den Krieg (ein Blitzkrieg dauert dort übrigens drei Jahre!).

Zum Glück lenkt die Bundesregierung rechtzeitig ein und vereinbart mit der Schweiz demnächst ein Abkommen, das den reuigen Steuersündern die Nachzahlung der Steuern ohne Strafverfolgung gewährt. Wäre ja auch noch schöner, wenn die armen Reichen für ihre Vergehen belangt werden würden. Auf der einen Seite also ein bankenhöriger Kleinstaat, der ein lächerliches Begehren ausspricht und drei Beamte bestrafen will, die ihre Pflicht tun, auf der anderen Seite die größte Volkswirtschaft Europas, die ihre verlorenen Goldschäfchen wieder einfangen will, während hierzulande jede Kassiererin entlassen wird, wenn sie einen Wertbon falsch einlöst.

Der Meckerator meint: habt ihr sie eigentlich noch alle?

Herzlichst
Ihr Meckerator

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