Dienstag, 3. Januar 2012

Kredit verspielt


Liebe Leserinnen und Leser,

haben Sie auch noch so viel Vertrauen in die Politik – und vor allem in die Herrschaften im Besonderen, welche die entsprechenden Ämter bekleiden, wie es immer so schön heißt? Ach nein? Na wie kommt denn das so plötzlich? Das hat doch nicht etwa mit dem seit dem Jahreswechsel dahingärenden Kreditskandal unseres Kehlkopfakrobaten Christian Wulff zu tun – dem derzeitigen Laienschauspieler in der Rolle des Bundespräsidenten. Ich als Meckerator muss dann aber doch mal etwas Aufklärungsarbeit leisten...

Wir wollen ihn nicht zu sehr kritisieren, denn der Mann ist sicher schwer krank und leidet an frühzeitiger Alterdemenz – und das wird von einigen Leuten aus der Wirtschaft auch noch schamlos ausgenutzt. So konnte er sich als damaliger Ministerpräsident von Niedersachsen nicht dagegen wehren, im Urlaubsflieger mit Gewalt in eine bessere Klasse platziert zu werden, obwohl er nur die normalen Touristentickets gekauft hatte. Dann schaltet irgend so ein windiger Finanzbranchenheini im Wahlkampf eine Anzeigenserie für über 40.000 Euro zu Gunsten Wulffs – natürlich auch ohne Wissen des armen Mannes. Dann drängt ihm die Gattin eines Geschäftsmannes einen Kredit in Höhe von 500.000 Euro auf, den er wahrscheinlich gar nicht haben wollte, weshalb er sich 2010 im Landtag auch nicht mehr daran erinnern konnte. Und zum Schluss zwingt ihm die BW-Bank die Ablöse dieses Kredits zu Niedrigstzinsen auf, von denen jeder normalsterbliche Bausparer nicht einmal am Wüstenrot-Tag zu träumen wagt.

Da ist es doch kein Wunder, wenn der so dermaßen Geplagte endlich mal anfängt sich zu wehren und die BILD-„Zeitung“, bzw. deren Chefredakteur Kai Diekmann bedroht, das ja nicht alles zu veröffentlichen. Tja, und das wird ihm jetzt aber doch von allen Seiten übel genommen. Eigentlich hat jemand, der das Schmierkäseblatt BILD bedroht ja eher das Bundesverdienstkreuz am Bande mit Auszeichnung verdient. Doch dann müsste Wulff sich selbst das Ding verleihen und das geht dann auch wieder nicht. Nur ein Anderer kann ihm die Blechmedaille anheften und dazu muß Wulff halt den Platz freimachen.

Aber lassen wir diese Gedankenspielchen für einen Augenblick und werden mal meckerator-ernst. Ein Mensch, der das – wie es immer heißt – höchste Amt der Bundesrepublik dermaßen verschandelt, wie es Wulff derzeit macht, kann eigentlich nicht nur zurücktreten, sondern muß bei einer derartigen Kette von Fehlleistungen eigentlich zurückspringen!

Im letzten Jahr hat der Meckerator an dieser Stelle über Karl Theodor philosophiert und dessen frühzeitiges Ausscheiden aus dem Amt prophezeit, schauen wir mal, wie lange Wulff noch macht, denn er hat jeden Kredit verspielt...

Herzlichst
Ihr Meckerator

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