Mittwoch, 8. Juni 2016

Üble Nachbarn

Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie nette Nachbarn oder würden Sie Sich lieber von denen trennen, ihnen gar die Pest an den Hals oder – noch schlimmer – Musik von Heino in Dauerbeschallung gegen ihr Haus wünschen?

Was es auch immer ist, Hauptsache Sie haben nicht einen Nachbarn, der Alexander heißt und dessen Nachname zufälligerweise auch noch an eine Funktion aus der finsteren Zeit erinnert, in die sich besagter Mensch offenbar zurückwünscht. Die Rede ist natürlich von Herrn Gauland, seines Zeichens gerade als tiefbraungebrannter Dauerhetzer gegen alles und jeden tätig, das oder der nicht seiner eingebildeten deutschen Norm entspricht.

So machte er jüngst mit Sprüchen gegen Fußball-Nationalspieler von sich reden, die entweder eine dunklere Hautfarbe oder eine andere Religion besitzen und verunglimpfte sie. Allerdings scheint der Herr Gaulei … Gauland nicht jenen heldenhaften und edlen Mut zu besitzen, den man der „arischen Rasse“, zu der er wohl gern gehören würde, gäbe es sie denn, oftmals nachsagt. Er spricht nämlich nur selten das aus, was er wirklich denkt, sondern verschanzt sich immer hinter „den Leuten“, die angeblich dieser oder jener Meinung sind. „Die Leute“ nämlich finden laut seiner Aussage beispielsweise Jerome Boateng „zwar als Fußballspieler gut, wollen ihn aber nicht als Nachbarn haben“.

Nachdem sich Alexander, der weniger Große mit dieser öffentlichen Ansage, die natürlich mal wieder der Lügenpresse entstammte, selbst disqualifizierte, folgte eine Reihe von oberpeinlichen Dementis und dümmlichen Ausreden, dass man schon fast wieder Mitleid mit dem älteren Herren hätte haben können – aber nur fast!

Danach zog er dann über Mesut Ösil und dessen Hatsch nach Mekka her und versuchte so den nächsten Nadelstich. Bremsen und kaschieren musste dann immer seine Parteivorsitzende Frauke Petry, die seine Ausfälle im Grunde mit politischer Demenz erklärte. Klingt zwar gut, stimmt aber so nicht. Alexander Gauland erklärte jüngst bei Anne Will seine politischen Ziele so, dass er dieses Land so weiterzugeben gedenkt, wie er es „von unseren Vätern“ übernommen hätte – also vollkommen zerstört, geteilt und mit Millionen von Toten als Ergebnis. Hm … Offenbar leidet er tatsächlich doch schon an Demenz und kann sich nicht mehr richtig an die deutsche Geschichte erinnern.

Sei es auch, wie es wolle. Mich als Meckerator interessiert bei all diesen üblen Aussagen und Meinungen des Herrn Gauland vor allem eines: wer gibt diesem politischen Tattergreis mit seinem nur halb versteckten rassistischen und nationalistischen Habitus eigentlich ständig die Gelegenheit, seine braunen Ergüsse unter das Volk zu bringen? Weshalb zu Teufel bekommt so jemand bei der FAZ die Möglichkeit, die Zeit der Redakteure zu verschwenden und wer lädt diesen Typen zu Talk-Shows ein? Reicht es nicht aus, dass offenbar Hundertausende von Menschen in Deutschland und Europa ohnehin schon angestachelt sind von geistigen Brandstiftern, denen sie ohne nachzudenken folgen, weil der Rest der Politik kein offenes Ohr (dafür aber einen solchen Arsch) für die Probleme der Leute hat, sondern lieber Lobbyinteressen verfolgt? Brauchen wir da noch unterstützende Öffentlichkeitsarbeit für diesen Aushilfs-Göbbels?

Der Meckerator meint: Nein, brauchen wir nicht. Mögen die Götter der Demokratie uns vor solch üblen Nachbarn schützen.

Herzlichst
Ihr Meckerator

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