Montag, 1. Februar 2016

Flügel stutzen

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie eigentlich, was ein Storch ist? Genauer gesagt, ein „von Storch“? Nein, ich meine nicht den Vogel, der mit seinen langen Stelzen durch das feuchte Gras stelzt und Frösche fängt. Ich meine eher eine schräge Vögelin, die mit kurzem Intellekt durch braunen Sumpf watet und dort nach Ratten sucht ..., die ihr möglichst nachlaufen sollen.

Ein „von Storch“ ist somit die Maßeinheit zwischen zwei Schritten im Milieu rechtsextremer und faschistischer Äußerungen, um eine entsprechende Anhängerschaft zu generieren. Dabei muss man nicht besonders intelligent sein oder gar einen akademischen Abschluss erzielt haben, um diese Maßeinheit zu nutzen. Man muss nur reichlich und genügend politisches Kalkül und vor allem den vollkommenen Verlust jeglicher Scham, jeden Wertegefühls und jeder Humanität zu Gunsten einer (eingebildeten) politischen Karriere vorweisen können.

Solche „Vorzüge“ und Eigenschaften hat jedoch die Namensgeberin der oben angesprochenen Maßeinheit trotz akademischen Titels vorzuweisen. Beatrix von Storch, ihres Zeichens deutlich sichtbares Mitglied der europäischen Inzuchtelite, die man früher als Adel bezeichnete, hat sozusagen den Vogel abgeschossen. Leider nicht sich selbst sondern im übertragenen Sinn mit ihren Äußerungen über Waffeneinsätze von Grenzschützern, welche diese doch „im Notfall“ gegen Flüchtlinge einsetzen könnten. Damit möchten ihre herzogliche Hoheit in die gleiche Kerbe schlagen, wie Frauke Petry, die Bundesvorsitzende jener Ansammlung von menschenverachtenden Humanitätsversagern AfD, die man neuerdings als Partei bezeichnet.

Ob sie denn wirklich auf Frauen und Kinder schießen lassen wollte, fragte im sozialen Netzwerk Twitter ein Kritiker die Störchin, die auch noch als Rechtsanwältin tätig ist und bei ihrer Ausbildung im Fach Rechtsstaatlichkeit (wenn es das denn im Jurastudium gibt) offensichtlich mehrere Semester gefehlt zu haben scheint. „Ja“ lautet ihre knappe und entlarvende Antwort. Später, nachdem sie aufgrund der zahlreichen Proteste bemerkte, dass sie wohl doch etwas zu sehr das eigene Gedankengut nach außen getragen hatte, relativierte sie sich zum Glück und die „Vernunft“ kehrte in Form einer an dummdreister Peinlichkeit mit allerhöchstem Fremdschämpotenzial nicht mehr zu überbietenden Erklärung zurück.

Sie hätte mit ihrem „ja“ natürlich nicht gemeint, dass man auf Kinder schießen solle – nur auf Frauen. Na das ist ja beruhigend. Ich war noch nie so froh, ein Mann zu sein, wie in diesem Moment. Und für alle, die sich angesichts dieser Zitate nur noch verwundert die Augen reiben, möchte ich als Meckerator noch einmal kurz zusammenfassen:

Eine in der Bundesrepublik Deutschland ausgebildete Rechtsanwältin, von der man eigentlich annehmen müsste, dass sie auf dem festen Grund des Grundgesetzes und des Rechtsstaates steht, stellt mal eben so in aller Öffentlichkeit fest, dass gezielte Schüsse auf Menschen in Not eine Option seien, nur um diese Menschen daran zu hindern – aus welchen Gründen auch immer – in dieses Land zu kommen. Dabei nimmt sie ausdrücklich Frauen nicht aus. Eine Angehörige jener „Partei“ also, die eben noch am lautesten herumkrakelte und angesichts der Vorfälle in der Silvesternacht in Köln die fehlenden Frauenrechte im Land beklagte.

Ah, ich verstehe: Es geht natürlich nur um blonde deutsche Frauen, nicht um diese Unterm ..., diese dahergelaufenen Flüchtlingsfrauen. Da kommt doch der seit Jahrzehnten zunächst heimlich gepflegte und nun gesellschaftsfähig gewordene Rassismus zum tragen, den sich Hoheit dank ihrer durchlauchtetsten Hochwohlgeborenheit anzueignen geruhte.
Boah ..., was für ein Pack kommt da noch so alles zum Vorschein in dieser ehemals zwangsneoliberalen Trümmertruppe, die immer weiter nach Rechts abdriftet und offenbar zum Sammelbecken der furchtbar Gestörten dieses Landes mutiert, auch wenn es zuvor schon kein Genuss war, sich Bernd Lucke, Hans Olaf Henkel und Konsorten anzuschauen, die dort am Anfang des politischen Grauens das Sagen hatten.

Die Frage bleibt nun nur noch, was die Konsequenzen dieser aus meiner Sicht den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllenden Twitter-Keiferei sind? Der Meckerator meint: diesem Storch gehören die Flügel gestutzt!

Herzlichst
Ihr Meckerator

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