Sonntag, 31. Juli 2022

Der Lindnerwurm


 


Liebe Leserinnen und Leser,

mögen Sie ihn auch so sehr, wie ich? Den Christian Lindner, unseren schnuckeligen Finanzminister? Der Mann achtet ja schließlich auf unser aller Geld … also die Steuern, die wir zahlen. Deshalb besteht er auch so strickt auf das Einhalten der Schuldengrenze. Und deshalb ist er auch gegen unnütze Ausgaben für diese Empfänger von Sozial- und Arbeitslosenhilfe und weitere Entlastungen wie die Fortführung des 9-Euro-Tickets. Ja, das passt er schon ganz schön auf, der Finanzminister.

 

Gut, wenn es mal um ein paar Hunderttausend Eurönchen geht, die für einen Polizeieinsatz auf Sylt ausgegeben werden, damit der Pöbel vom Adel aus Politik, Medien und Promigedöns ferngehalten wird, weil der schicke Christian eine ebenfalls schicke RTL-Journalistin ehelicht (wie praktisch übrigens, nicht wahr?), dann will man ja auch nicht so knauserig sein. Was war das aber auch ne tolle Hochzeit. Fast so, als hätten wir wieder ein Königshaus, oder? Und all die Hofberichterstatter und medialen Speichellecker sind dabei gewesen und haben uns einfaches Volk daran teilhaben lassen. BILD-TV, der Sender für das Niveau unterhalb der Grasnarbe hat gar einen ganzen Tag von Sylt gesendet … herrlich.

 

Doch ich schweife ab. Ich wollte doch erwähnen, dass der tolle Hecht nicht nur heiraten und Porsche fahren kann, sondern auch weiterhin sehr gut im Vertreten von Interessen ist. Zwar nicht unsere als Gesamtgesellschaft, aber zumindest die seiner Klientel aus der Wirtschaft und dem Erbvermögensadel. Nun unterstützt er nämlich die tolle Idee, doch die Laufzeiten der drei übriggebliebenen Atomkraftwerke zu verlängern, weil man damit ja Strom produziert, der ansonsten durch Gaskraftwerke hergestellt werden muss – und Gas müssen wir ja bekanntlich sparen. Also fordert er seinen Kollegen Robert Habeck auf, das mal rasch umzusetzen (er macht solche Dinge ungern selbst und findet immer jemanden, der zuständig ist).

 

Insgesamt sind es zwar nur rund sechs Prozent der Gesamtstrommenge, welche diese drei AKW’s noch produzieren. Lohnt eigentlich nicht, aber das kann man ja noch ausweiten, wie der Christian sagt. Im Stillen haben er und seine Mitstreiter sogar schon die Ausweitung über 2024 und vielleicht sogar den Neubau weiterer Atomkraftwerke im Sinn … machen doch alle anderen Länder auch und das sei doch eine grüne und nachhaltige Technik. Schließlich hätte das EU-Parlament (und die Damen- und Herrschaften wissen ja immer genau, was sie tun und sind unabhängig von jedem Lobbyismus) das erst kürzlich so entschieden.

 

Klar ist das ne saubere Technik, natürlich. Man sieht ja schließlich nichts, wenn die Kraftwerke laufen. Der Abbau des Uranerzes verursacht zwar umgepflügte Landschaften, die auf Jahrtausende verseucht sind, weil man pro Tonne Erz nur etwa zehn Kilogramm Uran extrahiert … aber scheiß doch drauf, passiert ja nicht bei uns hier. Und was ist mit dem strahlenden Abfall, für den noch immer keine Lösung gefunden wurde? Ähh …, darum kümmern wir uns später. Und weiß man dabei auch, dass die Brennstäbe zumeist aus Russland kommen? Russland, Herrschaften, das Land mit dem bösen Putin, der am Gashahn sitzt und den ständig zudreht. Ähhh …, dazu äußern wir uns später. Und was ist eigentlich mit den 2,4 Milliarden Euro, welche die Energieunternehmen als Entschädigung für das „vorzeitige“ Ende der Laufzeiten erhalten haben? Und zwar vom Steuerzahler persönlich (der ist aber auch großzügig, dieser Typ). Bekommen wir die dann zurück?  Ähhh …

 

Tja, liebe Leserinnen und Leser. All diese Fragen würde ich dem Christian Lindner mal gerne stellen, bevor er mithilft, diese tolle Idee umzusetzen. Und dabei hätte ich auch noch so einige andere Themen mit ihm zu besprechen und ihm zudem noch zu sagen, was ich von seiner Politik und die seiner Pünktchenpartei für das eine und reichste Prozent der Bevölkerung dieses Landes halte. Aber das würde wohl dazu führen, dass ich mich wegen übelster Beleidigung strafbar machte. Lassen wir das lieber. Sie selbst können ja bei der nächsten Wahl entscheiden, ob der tolle Christian und seine gelbe Horde weiter ihre Politik gegen uns als Mehrheit der Gesellschaft betreiben dürfen.

 

Der Meckerator meint: Lieber nicht regieren, als mit Christian Lindner regieren.

 

Herzlichst

Ihr/Euer Meckerator      

Sonntag, 27. Februar 2022

Hang him high

 


Liebe Leserinnen und Leser,

gehen Ihnen die aktuellen Nachrichten auch so an die Nieren? Ja, ich meine den furchtbaren Krieg gegen die Menschen in der Ukraine. Ich werde dieses Thema an dieser Stelle auch nicht für Satire missbrauchen, denn es ist einfach nur furchtbar, was den Leuten dort geschieht und das so etwas im Jahr 2022 noch immer mitten in Europa möglich ist. 

 

Aber den Verantwortlichen für dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit, den kann man guten Gewissens so richtig durch den Kakao ziehen. Putin und seine Gesinnungsgenossen aus der Riege der weltweiten Despoten können es nämlich überhaupt nicht verknusen, wenn man sie lächerlich macht und nicht so ernst nimmt, wie sie es gerne möchten. Ich weiß durchaus, dass man sie und ihre Barbarei dadurch nicht stoppen kann, aber als Meckerator habe ich da doch einen interessanten Vorschlag.

 

Zuvor jedoch noch ein Wort über all diejenigen, die sich genauso wichtig nehmen und die Gelegenheit nutzen, um sich mal wieder so schön ins rechte Licht zu rücken, weil man gerade nicht über sie und ihre politischen Weisheiten berichtet. Fritze Merz, die alte Politik-Kartoffel aus dem Sauerland gehört natürlich wieder mal dazu. „Es ist aus“, ruft der mutige Recke von Berlin aus dem Diktator im Kreml entgegen, wie man aus den Medien entnehmen konnte. „Deutliche Worte“, soll Merz demnach an Putin gerichtet haben.

 

Ähnliches mit übrigens auch ähnlicher Wirkung bei (Ras)Putin hat auch Erna Piepenbrink, die Reinigungskraft von Aldi in Klein Siekendiel von sich gegeben. Mit anderen Worten: derartige Ansagen einiger Wichtigtuer mit deutlichem Hang zur Profilneurose können wir uns in solchen Zeiten echt sparen. Solche lächerlichen verbalen Wattebäusche aus der zweiten Reihe heraus werden den schwabbelbäuchigen Oben-ohne-Reiter so sehr beeindrucken, wie der berühmte Sack Reis, der in China dauernd umfällt.  

 

Wie wäre es stattdessen denn mal mit einer wirklich schmerzhaften Reaktion gegen ihn und seine Mitdespoten z.B. durch eine öffentlich ausgeschriebene Fahndung wegen der persönlichen Verantwortung für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In meiner Meckerator-Fantasie sehe ich schon wie im guten alten Western die Plakate mit der Aufschrift: „Wanted – Wladi the Kid. Tot oder lebendig, 2 Mrd. US $“ an den Wänden kleben. Mal schauen, ob sich nicht doch ein Kopfgeldjäger …?

 

Aber so weit müsste es natürlich nicht kommen. Allein die Anklage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wäre für Putin und andere Diktatoren, die wir leider als Menschheit noch immer durch die aktuelle Geschichte mitschleppen müssen, genau die richtige Strafe. Dann könnten es sich die Vasallen nämlich nicht nach getaner Arbeit auf ihren Yachten vor der Küste Südfrankreichs gemütlich machen, sondern müssten befürchten, für ihre Taten wirklich zur Verantwortung gezogen zu werden.

 

Mit ist durchaus bewusst, dass das naive Gedanken sind, aber man wird doch noch träumen dürfen, dass dieses reaktionäre, machtgeile, kriegstreiberische und so nützlich wie ein eitriges Furunkel am Hintern seiende Despoten-Pack endlich mal die richtige Antwort von der Welt bekommt.  

 

Der Meckerator meint: Vielleicht eines Tages (?) … „hang him high“ – natürlich nur im übertragenen Sinn.

 

Herzlichst

Ihr Meckerator    

Sonntag, 23. Januar 2022

Du bist raus, Friedrich

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

kennen Sie den Spruch, das endlich gut wird, was lange währt? Tja, ob der immer so passt, das lasse ich als Meckerator mal dahingestellt sein. An welcher Stelle diese Weisheit aus der antiken Sprüchebox so richtig danebenlangt, ist aus meiner Sicht die Besetzung mancher politischer Ämter

Paradebeispiel ist die quälend lange Wahl des Vorsitzes der CDU. Nun hat er es also endlich nach etlichen Anläufen doch noch geschafft: Friedrich Merz ist auf dem Parteitag bestätigt worden. Bei der Nominierung habe ich zunächst gedacht, das sei ein ulkiger Scherz der Mitglieder dieser Partei, doch sie meinten es tatsächlich ernst.

Wie ein Kastenteufel springt Friedrich der Hauself aller Wirtschaftsliberalen aus der Kiste und fängt sogleich wieder an, mit den alten Rezepten zu wedeln, die er noch aus Opa Helmuts Zeiten herübergerettet hat. Und mit der verstaubten Ideologie der neoliberalen Finanz-Asozialen aus den 1990ern kommt das Blackrock-Playmate vor allem bei der Jugend der CDU an. Da fragt man sich verwundert und augenwischend, ob die jungen Leute etwa schon der künftigen Legalisierung von Cannabis vorgegriffen und reichlich konsumiert haben, bevor sie dieses Idol zu dem ihrigen gewählt haben?

Wie bitte kommt man eigentlich dazu, das ehemalige Aufsichtsratsmitglied einer Finanzkrake, die nachweislich bei halbseidenen bis illegalen Steuervermeidungstricks in Milliardenhöhe zulasten der Allgemeinheit zumindest mitgeholfen hat, als Wirtschaftsfachmann und leuchtendes Vorbild auf den Thron zu heben und zu hofieren? Wie kann dieser Hutgewinde tragende und übertrieben bemüht staatsmännisch heuchelnde Finanzmarktmillionär mit seinen vollkommen vergurkten Wirtschaftsweisheiten in Zeiten wie diesen in ein solches Amt gelangen?

Haben wir nicht gerade angesichts der derzeitigen Pandemie und der dadurch sichtbar gewordenen Folge eines kaputtgesparten und der Gier von Privatanlegern zum Fraß vorgeworfenen Gesundheitssystems deutlich vor Augen, was fast vier Jahrzehnte dieses angeblichen wirtschaftlichen Sachverstandes angerichtet haben? Kann mir hier irgendjemand die Vorzüge einer fortlaufenden, ja geradezu galoppierenden und obszönen Ungleichheit zwischen Arm und Reich auch in diesem Land aufzeigen? Habe ich gerade nicht aufgepasst, als der gesamtgesellschaftliche Segen und Nutzen von Privatisierung staatlicher Aufgaben und Hoheiten auf uns herabgeregnet ist? Ist es nicht nach wie vor eine Freude, sich in prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit, Niedriglohnjobs und Scheinselbstständigkeit zu begeben, bis zum Umfallen zu buckeln und dafür am Ende des Monats noch staatliche Zuschüsse bekommen zu müssen, um über die Runden zu kommen?

Das alles, liebe Leserinnen und Leser, ist der „Sachverstand“ dieses Mannes und seiner Jünger, die um ihn herumschawenzeln, als sei der Messias auferstanden und auf die Erde gekommen, um uns zu benedeien.

Der Meckerator meint: Hatten wir schon alles, Friedrich. Danke, du bist raus!

 

Herzlichst

Ihr Meckerator        

Freitag, 9. April 2021

Mach schön Platz

 

Liebe Leserinnen und Leser,

wissen Sie, was „Sofagate“ ist? Ganz einfach, das ist, wenn der Sultan zu Uschi sagt: „Mach schön Platz da vorn und lass die Männer miteinander reden!“ Immer noch nicht ganz klar, was damit gemeint ist?

 

Tja also, die Presse erklärt zunächst einmal jeden vermeintlichen oder echten Skandal zu einem „Gate“. Angelehnt an die Watergate-Affäre, die in den 1970ern letztlich zum Rücktritt des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon führte, weil die Investigativ-Reporter Woodward und Bernstein die Affäre aufdeckten. Und darunter machen es die Medien heutzutage nicht mehr – es muss mindestens ein „Gate“ her.

 

Der Hintergrund hierbei ist jedoch diesmal weniger der Versuch der Politik, den Gegner abzuhören und ihm zu schaden, als vielmehr, sich selbst zum August gemacht zu haben – in dem Fall zur Augustine. Namentlich ist Ursula von der Leyen gemeint, die sich als EU-Kommissionspräsidentin zusammen mit ihrem Kollegen Charles Michel bei einem Besuch des türkischen Präsidenten Erdogan in die zweite Reihe – also auf ein Sofa degradieren ließ.

 

Was ist daran so schlimm?, fragen Sie. Eigentlich nichts, sieht man mal davon ab, dass Erdogan das natürlich inszeniert hat, um sich vor seiner Lieblingsklientel, den Ultrakonservativen in seinem Land mal wieder hervortun zu können. „Seht mal, was ich mit der Alten mache, die sich nicht in ihre Rolle als Frau fügt“, das ist das deutliche Zeichen dieses Treffens gewesen.

 

Das kommt halt davon, wenn man selbstherrlichen Diktatoren so tief in gewisse Körperöffnungen hineinkriecht, dass nichts mehr von der eigenen Persönlichkeit zu sehen ist (war ja schon vorher sehr schwer, da was zu erkennen). Nur weil es um die Aufteilung von Erdgas in der Ägäis geht und man Erdogan zudem weiterhin bei Laune halten will, damit er uns die syrischen Flüchtlinge bitte schön vom Hals hält, wird der Möchtegern-Großmufti hofiert und gepudert, dass es schon beim Zuschauen peinlich ist. Der Mann braucht nämlich jede Menge außenpolitische Ablenkungserfolge, um von seiner – sagen wir mal semierfolgreichen - Wirtschaftspolitik abzulenken, welche die Türkei von einer Krise in die nächste stürzt.

 

Selbstverständlich haben die beiden EU-Gesandten auch die Menschenrechte angesprochen. In etwa so: (Ganz leise) „Mnnnschnrchte“ … ach so, in Englisch: „Hmmnrghts“, „Was hat du gesagt?“ „Hmmnr … ach egal, scheiß auf Menschenrechte und Demokratie in der Türkei, nehmen wir ja in EU-Staaten wie Ungarn und Polen auch nicht so ernst. Hauptsache die Wirtschaft wird in keiner Weise beschädigt und der Teufelspa …, ähem, der Flüchtlingsdeal bleibt bestehen. Dafür nimmt man auch ein wenig Präsidentenmobbing in Kauf, kann man ja als Corona-Abstand deklarieren – am besten in Englisch. Nicht wahr, Uschi? Und jetzt mach wieder schön Platz …

 

Herzlichst

Ihr Meckerator       

Sonntag, 10. Januar 2021

Die Empörten
















Liebe Leserinnen und Leser, sind Sie auch so schockiert über den Sturm auf das Kapitol in Washington? Haben Sie auch schon ihr Statement darüber abgegeben, wie schädlich das für unsere westliche Demokratie ist, wie empört Sie sind und dass Donald Trump deshalb nicht mehr tragbar ist? 
Zumindest haben das so ziemlich alle, die in Politik und Wirtschaft Rang und Namen haben vorn in ihre Phrasenmaschine eingegeben und dann öffentlich mit demokratisch geschwellter Brust rausposaunt, wie sich das gehört. 


Der erste Preis für die bestgelungenste Empörungsheuchelei gebührt dabei den Partei-„Freunden“ des egomanischen Soziopathen mit dem orangegelben Alf-Toupet auf dem Schädel. Mitch McConell z.B., Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, der aussieht wie eine Knuddelfigur aus der Biedermeierserie der Überraschungseier und der bisher aber auch jede der unzähligen Verfehlungen Trumps mitgetragen, verteidigt und gutgeheißen hat, sagt sich plötzlich los, weil der Pöbelüberfall auf das Kapitol mit vorheriger Ansage angeblich das Fass zum Überlaufen gebracht hätte. 

Als ob Trump damit das erste Mal über jede Grenze demokratischen Handelns gegangen wäre. Er hat sich vier Jahre lang mit rechtsextremen Populisten umgeben, hat gegen Minderheiten gehetzt, gelogen, betrogen, Steuern hinterzogen, Frauen sexuell belästigt und, und, und. Das alles war und ist bekannt gewesen und trotzdem hat ihn die ganze Clique dieser nichtsnutzigen, rückradlosen Schmierlappen den Speichel geleckt und den Hintern gepudert, damit der eigene Arsch nur ja schön an der Wand bleibe. Aber jetzt, da die Amtszeit des infantilen Schwachkopfes im Oval Office ohnehin vorbei ist, finden sie alle plötzlich den „Mut“, sich voller Inbrunst loszusagen … bäh, kann ich da nur sagen. Jeder Kneipenklodeckel hat mehr Würde, als ihr. 

Wenn es alles nicht so tragisch wäre und sogar Tote dabei gegeben hätte, dann könnte man sich ja über die teils lächerlichen Typen, die dort eingedrungen sind, kaputtlachen. Was bitteschön soll dieser Hänfling mit der behaarten Hühnerbrust, den Streichholzärmchen und den albernen Büffelhörnern darstellen? Welcher erwachsene Mann macht sich selbst so zum Franz-August und erzeugt auf diese Weise Fremdscham ohne Ende? Natürlich weiß ich, dass er ein bekannter Rechtsextremer mit überkandideltem Hang zum Okkulten ist, der zudem noch Kultbräuche der indigenen Ureinwohner Amerikas missbraucht. Und seine Mit-Vasallen sahen zum größten Teil aus, wie Statisten aus einem schlechtgemachten Familie Feuerstein-Film, denen man zu viel Kunsthaar angeklebt hatte – aber schwere Waffen in die Hand gab. Wenn das die angebliche weiß-arische Elite ist, dann haben sie Recht, dann sind sie dem Untergang geweiht. Wer will sich denn mit sowas paaren und vermehren?

Doch zurück zu den ganzen Empörten und Erzürnten, den Rettern der Demokratie, die seit Jahrzehnten ein System stützen, welches dafür sorgt, dass in kaum einem anderen Land die Unterschiede zwischen Arm und Reich, zwischen Schwarz und Weiß so groß und so unüberbrückbar sind. Offenbar haben sie sich noch immer nicht gefragt, weshalb wieder rund 70 Millionen Amerikaner solche populistischen Totalausfälle wie den sprechenden Kartoffelsack Donald Trump und seine ganze Bagage gewählt haben, obwohl dessen Programm einzig aus Hass, Hetze, Lügen und einem hässlichen roten Basecap mit albernem Text darauf besteht. Ne, Leute, das habt ihr alle mit zu verantworten und hättet es schon viel früher verhindern können. 

Und da ihr Amis ja auch immer so schön religiös seid: Wenn es irgendwo eine Hölle gibt, dann hoffe ich, dass ihr dort für eure Sünden bis zum Hals in Scheiße steht … und nach dem Rauchen wird sich wieder hingesetzt! 

 Der Meckerator meint: Viel Spaß beim Ausbügeln, Joe … 

 Herzlichst, Ihr Meckerator

Sonntag, 31. März 2019

Nicht nur Freitags

Liebe Leserinnen und Leser,
na, haben Sie sich auch schon über diese faulen, nichtsnutzigen und besserwisserischen Gören aufgeregt, die es doch seit einigen Wochen tatsächlich wagen, uns Erwachsene ein schlechtes Gewissen mit ihren „Friday for Future“-Demos zu bereiten?

Statt sich in der Schule auf das Leben vorzubereiten, sinnvollen Stoff durchzunehmen und sich gleichzeitig zu demokratischen und somit zu wertvollen Mitgliedern dieser Gesellschaft erziehen zu lassen … Wie bitte? Das geschieht dort gar nicht? Sie meinen gar, dass diese Demonstrationen viel eher dazu geeignet wären, Demokratie zu „lernen“ und praktisch umzusetzen? Na Sie sind aber mit ihrer Meinung so etwas von außerhalb der Norm.

Inzwischen ist das Netz voll von Hasskommentaren etlicher Verwirrter zumeist aus der rechten Ecke, die sich über die Demos aufregen und sich vor allem an der Initiatorin Greta Thunberg abarbeiten und sie beschimpfen. Wie krank muss man eigentlich sein, ein 16-jähriges Mädchen auf das Übelste zu beleidigen, ihr Drohbriefe zu schreiben und sie zur Zielscheibe aller Irren dieser Welt zu machen, weil sie sich für ihre Umwelt und ihre Zukunft engagiert?

Und ich spreche hier nicht nur von den ganzen radikalen Spinnern der AfD und anderer Dumpfbackenvereine, sondern auch von selbstverliebten Liberalen, die einen ganzen Eimer voll unbegründeter Arroganz über die Jugendlichen auskübeln und sich selbst als Profis bei diesem Thema bezeichnen, es aber nach Jahren politischer Arbeit noch nicht einmal geschafft haben, auch nur ansatzweise ihre in etlichen Weltklimakonferenzen verabredeten Ziele zu erreichen. Ich spreche auch von finanzwirtschaftsgeilen politischen Widergängern mit deutlichem Hang zur Selbstüberschätzung oder Parteivorsitzenden mit Doppelnamen und Doppelmoral, die sich echauffieren und sich auf den nicht vorhandenen Schlips getreten fühlen, weil die Schülerinnen und Schüler genau dort hineinbohren, wo es den Herrschaften weh tut.

Da wird dann jedes Wort von Greta und ihren MitstreiterInnen auf die Goldwaage gelegt, um sie zu diskreditieren. „Ha, sie hat Atomenergie gesagt – steinigt sie.“ „Sie hat doch diese Krankheit, deshalb ist sie wahrscheinlich so renitent, bringt sie zum Schweigen.“ „Die haben ihre Pappschilder liegengelassen, die meinen es gar nicht ernst mit der Umwelt.“ Für solche und ähnliche Anschuldigungen sind sie sich nicht zu schade. Bäh, was seid ihr Heuchler und Geldwechsler, ihr politischen Pharisäer und selbstgerechten Wahrheitsgestalter doch für eine widerliche Bande.

Aber auch uns selbst mit unserem Lebensstil, der weit über die Grenzen der Ressourcen dieser einen Erde geht, die wir haben, müssen wir an die eigene Nase fassen, liebe Leserinnen und Leser. Gell? Genau da wird es unangenehm für uns und wir suchen innerlich verzweifelt nach Rechtfertigungen, grummel, grummel, grummel …

Lassen wir es uns also gefallen, dass eine zunehmend politisch engagierte und interessierte Jugend uns den Spiegel vorhält (und ihn uns manchmal auch ein wenig um die Ohren haut), um uns wachzurütteln. Vor allem sollten wir diese Jugend gegen die ganzen politischen Realitätsverweigerer, anonymen Hassmailschreiber und nationalistischen Sitzenbleiber verteidigen und sie unterstützen - und das nicht nur Freitags.

Der Meckerator meint: wir haben keine Zeit mehr, also nutzen wir sie!
Herzlichst
Ihr Meckerator

Samstag, 9. Februar 2019

Masochisten

Liebe Leserinnen und Leser,
nehmen Sie sich selbst gern auseinander? Ich meine, machen Sie sich selber gerne fertig, demütigen und quälen sich selbst gern? Na toll, dann sollten Sie der SPD beitreten. Der SPD, Sie wissen schon …, diese Partei, die früher mal …

Naja, auf jeden Fall wären Sie dort mit solchen Eigenschaften bestens aufgehoben, denn sich selbst fertig machen, beherrscht man dort perfekt. Nachdem man sich jahrelang mit seiner Politik die Grundlage der einstigen Stammwählerschaft mit unglaublicher Ausdauer und regelrechter Wollust zerkloppt hat, kommt nun plötzlich die vorsichtige Einsicht bei einigen der Akteure dieser Partei zum Vorschein, dass es vielleicht doch irgendwie anders gehen müsste.

Hubertus Heil, das Provinzmodell aus Peine und seines Zeichens Arbeits- und Sozialminister, der immer so aussieht, als trüge der die Anzüge von Heiko Maas auf (nur dem passen sie!), macht jüngst Furore mit dem Vorschlag einer Grundrente, die endlich in die richtige Richtung geht. Und was geschieht? Ja klar, die Unionsparteien fauchen, die Arbeitgeberverbände schäumen und die FDP erklärt allen Ernstes, dass sie gegen dieses Konzept sei, weil eventuell die Ehepartner von Millionären auch in den Genuss der Rentenverbesserung kämen. Wo doch so viele Millionärsgatinnen und -Gatten zunächst 35 Jahre im Niedriglohnsektor schuften müssen, bis sie diese Rente beantragen, kennt man ja.

Ebenso typisch für dieses Land und seine Herrschenden ist die Reaktion auf die Ankündigung der Parteichefin Andrea Nahles, dass man das „Hartz IV-Modell“ endlich hinter sich lassen wolle. Nachdem sie ihren Plan in einem Interview konkretisierte, steht die Pressemaschinerie nicht mehr still und schießt aus allen Rohren dagegen. Auch an dieser Stelle ist kein Argument zu blöd und abgedroschen, als dass man es nicht gegen die zumindest teilweise Wiedereinführung des Sozialstaates verwenden kann. Da taucht er wieder auf, der faule Arbeitslose, der doch den Druck von eventuell nicht mehr gewährten Leistungen bis hin zur völligen Einstellung der Unterstützung benötigt, um seinen Arsch aus dem Bett zu kriegen und sich so sinnigen Maßnahmen wie dem Lösen von Grundschulaufgaben und Puzzeln zu widmen, weil irgendwelche Unternehmensberater das vorgeschlagen haben.

Doch richtig übel wird es, wenn sich die eigenen, sogenannten Parteifreunde mal so richtig auslassen und dagegen pöbeln. Kaum hatte Heil sein Rentenkonzept vorgestellt, kommt der knuddelige Finanzminister Scholz, die sprechende Billardkugel aus Hamburg mit einem angeblichen Finanzloch von mehreren Milliarden daher, wo sich gestern noch die Scheine gestapelt hatten, wenn man den Verlautbarungen der Bundesregierung glauben mochte. Jetzt kann das natürlich auch „zufällig“ von den Medien forciert worden sein, aber dann hat man in der SPD zumindest ein deutliches Abstimmungsproblem.

Und natürlich muss er sich auch wieder zu Wort melden. Gerhard, die leere Bierflasche aus Hannover, der zuvor schon mal Siggi, den Harzer Märchenonkel und Wahrheitsgestalter ins Spiel (zurück) gebracht hat. Da bekommt der einstige Kanzler und jetzige Gasableser Sorge, dass man sein Lebenswerk zerstört, mit dem er zuvor die Lebensleistung Tausender Menschen zerstört hat und krakelt, dass Nahles nicht zur Kanzlerschaft geeignet wäre und sein System der Knechtschaft von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger doch so schön funktionieren würde.

Da wird also in aller Öffentlichkeit die Parteivorsitzende auseinandergenommen, die vor noch nicht einmal einem Jahr doch von irgendjemandem in dieser Partei gewählt worden sein muss. Selbst den Vorsitz der SPD bekommt man meines Wissens noch nicht geschenkt oder vererbt, oder? Und niemand aus dieser Truppe von bisherigen Sozialverweigerern ist in der Lage dagegen aufzubegehren und Schröder und Konsorten in die Schranken zu weisen? Mann, was für eine armselige Theateraufführung der einstigen Volkspartei.

Der Meckerator meint: Statt sich zusammenzureißen, zerreißen sie sich endgültig, diese politischen Masochisten …

Herzlichst
Ihr Meckerator